Die Wähler sind viel flexibler geworden

Die Warnung vor Rot-Grün hat der ÖVP in Niederösterreich kaum geholfen. Denn im Kernland der Schwarzen wächst die Zahl der Protestwähler.

Bei den Landtagswahlen im März kam die ÖVP noch auf mehr als 50 Prozent. Gestern, Sonntag, waren es um 20 Prozent weniger. Ohne den Faktor Erwin Pröll ist die Volkspartei in ihrem Kernland nur mehr die stärkste Mittelpartei.

Dass im Wahlkampffinale die VP-NÖ vor Rot-Grün gewarnt hat, scheint keine große Rolle gespielt zu haben. Als Trost bleibt der ÖVP, dass sie in Niederösterreich das Ergebnis für Vizekanzler Michael Spindelegger gerettet hat. Denn in anderen Bundesländern lief es für die ÖVP noch miserabler.

Katerstimmung herrscht auch bei den Landes-Roten. Vorbei sind die Zeiten, wo man bei Nationalratswahlen vor der ÖVP ins Ziel einlaufen konnte. Für den neuen SPÖ-Landesparteichef Matthias Stadler ein denkbar schlechter Start.

Klar ist, dass beide Parteien auf Bundesebene akuten Handlungsbedarf haben. Der Warnschuss trifft aber auch Schwarz und Rot in Niederösterreich. Denn die Wähler sind auch hier flexibler geworden. Und mit den Neos hat ein neuer politischer Faktor die Bühne betreten.

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