„Die Sachverständigen trifft eine Mitschuld“

die Unfallfahrzeuge
Der Tod eines Bikers auf der Bernsteinstraße B49 soll nicht ohne Folgen sein. Sein Bruder fordert erneut verkehrstechnische Maßnahmen.

Marchegg trauert um Thomas Fiala. Der 46-jährige Familienvater und Mitarbeiter der OMV AG, kam, wie berichtet, Sonntagnachmittag bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Fiala war mit seiner Yamaha auf der Bernsteinstraße (B49) aus Richtung Hainburg kommend nach Hause unterwegs. In einer aus seiner Sicht lang gezogenen Linkskurve im Ortsgebiet von Marchegg kam ihm ein, von einer 22-jährigen Frau aus dem Bezirk Bruck an der Leitha gelenkter, weißer Audi entgegen. Plötzlich geriet der Pkw aus bisher ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn.

Thomas Fiala hatte keine Chance: Der Knall des Frontalzusammenstoßes war kilometerweit zu hören. Fiala starb noch an der Unfallstelle. Genickbruch. Die Pkw-Lenkerin wurde unbekannten Grades verletzt mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Warum sie auf die Gegenfahrbahn geraten war, ist Gegenstand von Ermittlungen.

Unterschriftenaktion

Christian Fiala, der Bruder des Toten, um den auch ein Sohn und eine Tochter im Alter von neun und zwölf Jahren weinen, hatte schon vor rund zehn Jahren eine Unterschriftenaktion gestartet, um auf diesem Streckenabschnitt der Bernsteinstraße eine Temporeduzierung zu erreichen: „Ich erreichte zwar damals unter Bürgermeister Peter Schmidt, dass die Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf eine Verkehrsverhandlung durchführte, passiert ist aber nichts. Trotz mehrerer Verkehrstoter auf diesem Straßenstück. Gestern Vormittag konnte auch ohne Tempo-Messgerät festgestellt werden, dass sich nur wenige an die 70-Kilometer-Beschränkung auf diesem Streckenabschnitt halten. Fiala: „Es gibt keine Radarbox und auch die Polizei führt hier so gut wie keine Tempokontrollen durch.“

Abbiegerspuren

Lediglich im Bereich der Volks- und Hauptschule ist eine 50er-Tafel. „Die Strecke ist ein Horror. Im Bereich des Ortsteiles Fünfhaus liegt der Radweg direkt neben der B49. Stürzt dort ein Radler auf die B 49 wird er überrollt“, sagt Fiala. Auch ein Spiel- und Sportplatz befindet sich dort. Und: Weder im Bereich des Billa existiert ein Fußgängerübergang, noch gibt es für Abbieger in den Ortsteil Marchegg-Bahnhof eigene Abbiegerspuren, wodurch es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt. Fiala: „Da haben seinerzeit die Sachverständigen eine schwere Schuld auf sich geladen.“

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