„Die haben gewerkt wie die Berserker“

Betonleitwände, pro Stück eineinhalb Tonnen schwer, türmen sich im Betriebsgelände Süd. In Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) wird keine neue Autobahn gebaut, sondern eine Firma bunkert sich ein. Schafft sich einen Sperr-Riegel vorm Maschendrahtzaun gegen kriminelle Selbstabholer. „So was hab ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen“, sagt Josef Weixelbraun, Seniorchef der Kranfirma WKS. „Die haben gewerkt wie die Berserker.“

Mittwochfrüh sah sich Weixelbraun am Firmenareal mit einem Bild der Zerstörung konfrontiert: Büro verwüstet, alle PC, Drucker und Festplatten mit Kundendaten, Kühlschrank, Stühle ja sogar Geschirr weg. Container aufgebrochen, Kabel, Maschinen und Werkzeug weg. Von einem 40-Meter-Kran sämtliche Kabel abgezwickt und von einem VW-Bus alle Reifen abmontiert.

Den Drahtzaun um die Firma hatten die Ganoven durchgeschnitten, um elegant mit einem Klein-Lkw vorfahren zu können. Gesamtschaden: Bis zu 200.000 Euro. Auch die Holzfirma Kollwig nebenan wurde zum Tatort. Verbliebenen Leerraum in ihrem Fahrzeug füllte die Bande mit zwei Mofas, einem Elektroscooter und einem Rennrad.

Bewaffnet

Möglicherweise dieselben Einbrecher hatten in der Nacht auf 29. September im nahen Paltram zwei Wohnhäuser geplündert. Beute: E-Herd und Gastroherd, Kaffeemaschine, TV-Gerät, Kleidung, vier Ferngläser, Laptop, Bargeld und zwei Pistolen. Böheimkirchens Polizeikommandant Gebhard Hauser kündigt verstärkte Überwachung an.

Böse Überraschung auch für einen Hausbesitzer in Türnitz, Bezirk Lilienfeld. Unbekannte stahlen sämtliche Kupferrohre der Zentralheizung. Die Schadenssumme steht laut Polizei noch nicht fest.