Den Blutsaugern geht’s jetzt an den Kragen

Eine Mücke sitzt auf der Haut eines Menschen.
Mit den steigenden Temperaturen beginnt der Kampf gegen die Stechmücken. Ganz ohne Pestizide.

Wenige Gebiete in Niederösterreich sind mehr von den lästigen Stechmücken betroffen, als die Leithaauen. Für die Gemeinden ein Grund, den blutsaugenden Mücken den Kampf anzusagen. Seit 2010 versucht GEBL (Verein zur Gelsenbekämpfung in den Leithaauen) den Bürgern während der warmen Jahreszeit den Aufenthalt im Freien zu ermöglichen. Ohne Pestizide, dafür mit umweltverträglichen Mitteln.

Mark Hofstetter ist Chemiker und versucht, die Mücken-Invasion zu erforschen und ihr entgegenzuwirken. Zusammen mit Studenten der Universität für Bodenkultur nimmt er Gewässer genau unter die Lupe. Mittels GPS werden die Brutstätten in einer Datenbank erfasst.

Und die Sisyphusarbeit zeigt Wirkung: Zahlen aus den vergangenen Jahren belegen, dass Gemeinden, in denen GEBL aktiv ist, weniger Gelsen aufweisen als andere Orte. „Die vergleichbaren Gemeinden Mannersdorf und Sommerein zeigen: In Sommerein haben wir die zigfache Gelsenmenge“, beschreibt Hofstetter. Während Mannersdorf auf den „Wunderstoff“ BTI schwört, kam in Sommerein in der Vergangenheit kein vergleichbarer Wirkstoff zum Einsatz.

Kein Gift

Befürchtungen, dass BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) giftig gegen andere Lebewesen wirkt, zerstreut Hofstetter. In Deutschland sei der Wirkstoff seit 30 Jahren erfolgreich im Einsatz.

Alljährlich wiederholt der Chemiker seinen Appell: „Nehmt den Gelsen die Brutmöglichkeiten! Solange Regentonnen in den Gärten stehen, hilft die beste Methode nichts gegen die Gelsen.“

Wermutstropfen: Der Winter war heuer niederschlagsreich und daher sind die Wasserflächen selbst jetzt noch vorhanden.“ Man muss klar sagen, dass bei diesen Verhältnissen der Ansatz des GEBL mit möglichst geringen finanziellen Mitteln, ohne den Einsatz von fliegendem Gerät nicht den vollen Erfolge bringen kann. Was möglich ist, ist Eingrenzung. Ende Mai dürfte das Gröbste dann aber überstanden sein.“

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