„Demontage der Bahn ist ein Fehler“

Die Grünen befürchten, dass sich ein historischer Fehler wiederholt. Vor wenigen Wochen haben Bagger begonnen, die Gleise der Thayatalbahn stellenweise zu entfernen, um Platz für den zirka 90 Kilometer langen Radweg mit dem klingenden Namen „Thayarunde“ zu machen. „Schon in den 1960-er Jahren hat man mit der Demontage des zweiten Gleises der Franz-Josefs-Bahn einen unwiederbringlichen Fehler begangen. Das darf nicht wieder passieren“, appelliert die Grün-Politikerin Bettina Hradecsni an die Vernunft der Entscheidungsträger.
Die Gleise der Thayatalbahn müssten erhalten bleiben, fordert Grün-Landtagsmandatarin Madeleine Petrovic. „Der Radweg gehört neben der Trasse errichtet. Schon jetzt zeigen die hohen Spritpreise, wohin die Reise führt. Die Bahn hat Zukunft und wird auch im Waldviertel an Bedeutung gewinnen“, betont Petrovic: „Allerdings nur dann, wenn nicht die Chance darauf verbaut wird.“ Rund 24 Kilometer Gleise sind von der Thayatalbahn noch vorhanden.
„Wer den Donau-, Drau- oder Murradweg kennt, weiß ganz genau, dass die touristische Nutzung nur in Kombination zwischen Rad und Bahn funktionieren kann“, schildert Zwettls Grün-Stadtrat Ewald Gärber.
Die Grünen hoffen, dass die Pläne nochmals überarbeitet werden. Doch den Bürgermeistern der Kleinregion „Zukunftsraum Thayaland“ kann es nicht schnell genug gehen. Sie wollen, dass die „Thayarunde“ um sieben Millionen Euro lieber früher als später Realität wird. „Mit dem Radweg wird die Trasse erhalten und für die Zukunft gesichert“, sagte Regionsobmann Reinhard Deimel noch vor drei Jahren. Offenbar meinte er damit nicht die Gleise.
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