Dachgleiche beim „Grabsteinhaus“: Kinderarzt betonierte die Geschoßdecke

Beharrlichkeit zahlt sich aus. Seit 30 Jahren baut sich Kinderarzt Rudolf Pusch in Korneuburg sein Traumhaus. Weil er dafür im Außen- und Innenbereich sehr viel Marmor und Granit verwendet, heißt das Haus in der Nachbarschaft schlicht und einfach das „Grabsteinhaus“. Anfangs kränkte das den Kinderarzt. Doch mittlerweile hat der 72-Jährige eine dicke Haut.
„Ich muss fertig werden. Ich habe noch so viele Pläne“, sagte Pusch im Herbst vergangenen Jahres zum KURIER. Deshalb wollte er noch vor dem Winter die obere Geschoßdecke betonieren. Aber angesichts der fast zehn Tonnen Eisen, die er als Bewehrung in den zweiten Stock schleppen musste, ging sich das dann doch nicht mehr vor den ersten Schneeflocken aus. Doch diese Woche war es tatsächlich soweit. „Jetzt kommt der Beton“, freute sich der Wiener Kinderarzt. Mehr als ein Jahr lang hatte er mit seinen Helfern die Schalung für den großen Tag gezimmert. Akribisch arbeitete Pusch die Details aus – schließlich mussten die Leitungen für die Elektroverkabelung und die Nirosta-Schrauben eingebaut werden.
Gummilager
Eines dieser baulichen Details sind die dreieinhalb Tonnen schweren Herkules-Statuen auf der Stirnseite des Hauses. Mit Gummimatten werden die Statuen gegen künftige Schwingungen abgesichert. „Ich bin ein Perfektionist. Für den Fall, dass Bewegungen auftreten oder ein Erdbeben kommt, verhindert das, dass die Statuen nicht gleich brechen“, sagt der Kinderarzt. Das Betonieren der Decke war dann eigentlich nur noch Routine. Dass der Lkw-Fahrer dann auch noch ein Verwandter eines früheren Patienten-Kindes von Pusch war, freute den Mediziner zusätzlich. „Pumpe und Rüttler haben gut funktioniert“, sagte Pusch abschließend. Er und seine drei Helfer, Giorgi Tschalelischwili, Vitomir Mihajlovic und dessen Sohn Martin haben wieder ganze Arbeit geleistet. „Sie stehen mir treu zur Seite. Durch Vitomirs Hände und meine ist jeder Stein gegangen“, sagt Pusch. Heuer soll die Baustelle jedenfalls noch gesäubert werden.
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