Clopyralid-Wasser in Donau: „Sind heilfroh, dass etwas passiert“

Ein Mann mit Brille zeigt auf eine Luftaufnahme von Feldern und einer Siedlung.
Seit Mittwoch wird das kontaminierte Grundwasser in die Donau umgeleitet. Dennoch wird die Trinkwasserleitung bis zum Golfplatz erweitert.

Noch am Montag wurde der erste Brunnen in Korneuburg in Betrieb genommen. Um den mit Clopyralid verunreinigten Grundwasserstrom vor Langenzersdorf zu „kappen“, ging gestern noch ein zweites Pumpwerk neben der Straße in Betrieb. Gemeinsam sollen die Pumpen soviel Grundwasser täglich in die Donau leiten, dass die Verunreinigungen nicht die nächsten Hausbrunnen an der Gemeindegrenze in Langenzersdorf erreichen.

Der Golfplatz und eine Gärtnerei wären die nächsten Betroffenen. „Im Moment haben wir noch kein Handicap. Das Brunnenwasser ist noch frei von allen Giften“, sagt der stellvertretende Standortleiter des Golfplatzes, Werner Albrecht. Der Manager ist der Gesundheit von mehr als 1000 Mitgliedern verpflichtet. Schließlich wird das Brunnenwasser nicht nur zum Gießen des Rasens sondern auch zum Kochen verwendet. „Wir sind von Anfang an immer gut informiert worden. Wir sind heilfroh, dass etwas zum Schutz passiert“, sagt Albrecht. Dennoch komme man nicht um den Bau einer Trinkwasserleitung herum.

Ausbau

Die Gemeinde Langenzersdorf plant seit kurzem an der Erweiterung des Stranges. Laut Amtsdirektor Helmut Haider sind derzeit noch 40 Haushalte nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen. Das soll sich nun ändern. Die Gemeinde plant einen zusätzlichen Erweiterungsstrang. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung“, sagt Haider. Schon bald wolle man die Pläne fertig gezeichnet haben. Beschlossen wurde die „eilige Sache“ schon vom Gemeindevorstand. Eine Kostenschätzung gibt es noch nicht. Die Betroffenen wurden angeschrieben. Haider: „Wir haben ihnen klar gemacht, dass sie sich an die Wasserleitung anschließen sollen. Dann haben alle Wiener Wasser und sind auf der sicheren Seite.“ Von jenen, die weiter ihre Hausbrunnen betreiben wollen, verlangt die Gemeinde umfassende Prüfberichte des entnommenen Grundwassers. Sollten Giftstoffe enthalten sein, müssten die Brunnen stillgelegt werden.

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