Campus Hainburg: Nächster Meilenstein in der Umsetzung

In Hainburg an der Donau beginnt – knapp 20 Jahre nach der Schließung der Kaserne – ein neues Kapitel. Das 105.000 m2 große Kasernenareal soll sich nach jahrelangem Dornröschenschlaf zu einem neuen und modernen Stadtteil entwickeln.
In der Sitzung der Landesregierung am 1. Juli wurde der Grundsatzbeschluss mit den erforderlichen Finanzierungszusagen des Landes NÖ für den Kern des ambitionierten Projekts beschlossen: den Bildungs- und Forschungscampus Hainburg.
Insgesamt sollen am Bildungscampus, der auch neue Außenstellen der Fachhochschulen Wiener Neustadt und Krems beherbergen wird, 480 Studienplätze zur Verfügung stehen. Auch die Technische Universität Wien ist als Partner mit an Bord. Durch diese Kooperation wird qualifizierten Absolventinnen und Absolventen von Masterprogrammen der Zugang zu universitären PhD-Programmen ermöglicht.
Hochschulallianz
Der Campus Hainburg wird Teil der europäischen Hochschulallianz EULiST, in der die TU Wien eng mit Partnerinstitutionen wie der STU Bratislava, der TU Brünn und weiteren Hochschulen zusammenarbeitet. Der Fokus liegt auf einer starken europäischen Wissenschaftskooperation, insbesondere in Mittel- und Osteuropa.
„Für die TU Wien sind am Campus Hainburg vor allem zwei Aspekte von zentraler Bedeutung: zum einen die vielfältigen Möglichkeiten, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in innovative Anwendungen zu überführen, zum anderen die ausgeprägte europäische Ausrichtung“, so TU-Wien-Rektor Jens Schneider. Inhaltlich ist der neue Campus klar auf Zukunftsthemen ausgerichtet.
Die TU Wien setzt in Hainburg auf zwei große Forschungsschwerpunkte: Einerseits die sogenannte „Substance Valorization“, bei der es darum geht, biogene Materialien und Abfallstoffe effizient zu nutzen, und andererseits die „Energy Valorization“, mit Fokus auf der Speicherung grüner Energie. Ein Impulsgeber auf diesem Gebiet wird Franz Renz sein, der mit einer vom Land Niederösterreich finanzierten Stiftungsprofessur an der TU Wien forscht. Sein Spezialgebiet sind innovative Materialien zur Wasserstoffspeicherung – ein Thema, das auch für niederösterreichische Unternehmen wie das mehrfach ausgezeichnete Start-up Hydrosolid von großer Relevanz ist.
Darüber hinaus soll hier auch ein naturwissenschaftliches Gymnasium mit 32 Klassen entstehen.
Ziel: Spitzenforschung
„Der Campus Hainburg wird zum Magnet für die besten Köpfe Europas – mit internationaler Forschung, nachhaltigen Innovationen und einer klaren Vision: die beste Zukunft für unsere Kinder zu gestalten. Denn unser Ziel ist klar – wir wollen nicht nur Fachkräfte ausbilden, sondern Spitzenforschung fördern, die eines Tages auch mit einem Nobelpreis ausgezeichnet werden kann“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zu dem Projekt.
Ab dem Wintersemester 2029/30 sollen planmäßig die ersten Lehrgänge angeboten werden.
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