Bundesheer: Ab 28 Grad im Schatten fällt die Feldkappe

Ein Marsch in Horn wurde Toni P. im Sommer zum Verhängnis
Nach dem Vorfall mit einem toten Rekruten in Horn wurde das Kaderpersonal nochmals zum Thema Hitze sensibilisiert.

Bundesheer. Die Wachsoldaten des österreichischen Bundesheeres kontrollieren nicht nur Personen, die in eine Kaserne hineinwollen, sie müssen auch noch etwas ganz anderes im Blick haben: das Thermometer. Sobald dieses minus 15 Grad oder 28 Grad (im Schatten) anzeigt, muss umgehend der Kommandant informiert werden. „Dann werden die Ausbildungstätigkeiten an die Hitze bzw. Kälte angepasst“, sagt Heeressprecher Dietmar Rust.

Konkret heißt das für die Truppe dieser Tage, dass der Morgensport schon vor dem Frühstück durchgeführt wird und auf Bekleidungsstücke (Kappe, Hemd, etc) verzichtet werden darf. „Die Ausbilder achten zudem darauf, dass die Grundwehrdiener genug zu trinken bekommen. Dafür können am Gelände auch Wassercontainer aufgestellt werden“, sagt Rust.

Personal sensibilisiert

Kein Geheimnis macht man im Verteidigungsministerium daraus, dass nach dem Tod eines 19-Jährigen bei einem Hitze-Marsch in der Kaserne Horn das Kaderpersonal nochmals „besonders sensibilisiert“ wurde, wie es der Heeressprecher formuliert. Zwar dürfte der junge Mann bei dem tragischen Vorfall im Vorjahr an einem akuten Infekt gestorben sein, dennoch gab es massive Kritik, weil die Rekruten bei enormer Hitze losgeschickt wurden. „Deswegen wurde auf dieses Thema nochmals aufmerksam gemacht und auch intensiv besprochen“, betont Rust.

In den vergangenen Tagen soll es aufgrund der Hitze zum Glück noch zu keinen besorgniserregenden Vorfällen gekommen sein.

Johannes Weichhart

Kommentare