Brutale "Carnapper"-Bande verurteilt

Prozess - Rein in Haus und weg mit Auto der Opfer/ 7,5 Jahre Haft

"Wir haben hier absolute Profis mit hoher krimineller Energie vor uns", erklärte Staatsanwalt Gernot Preisegger. Zur optischen Untermauerung flankierten gleich sechs Justizwächter die zwei Angeklagten: Einen 32-jährigen Serben, der in seiner Heimat wegen Mordversuchs verurteilt wurde und in Italien wegen Einbrüchen vorm Richter stand. Und einen 42-jährigen Russen. Beide hatten sich mit gefälschten Papieren als Litauer getarnt, als sie heuer eine beispiellose Einbruchsserie mit einer Gesamtbeute im Wert von 120.000 Euro starteten.

Das Duo ging in der Umgebung von Wien immer mit derselben Taktik vor: Die Täter warteten, bis die Eigentümer das Haus verlassen hatten, dann stiegen sie durch nicht einsehbare Fenster ein, schnappten sich Geld und Schmuck oder leicht verwertbare Elektrogeräte und gingen schließlich auf die Sache nach Autoschlüsseln. Fanden sie welche, dann rasten sie mit den Pkw der Opfer davon.

So auch am 4. März in Klosterneuburg-Hintersdorf, wo sie einen schwarzen Ford Focus erbeuteten. Als die " Carnapper" am 24. April in Warth bei einem Einbruch überrascht wurden, flüchteten sie und stellten das Auto in Wien ab. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten observierten Ermittler den Wagen und am 29. April klickten die Handschellen. Der Serbe attackierte Polizisten und rastete sogar vorm Haftrichter in St. Pölten noch aus.

Urteil: Fünf Jahre Haft für den Serben als Capo und zweieinhalb Jahre für seinen Komplizen - nicht rechtskräftig.

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