92-Jährige aus den Flammen gerettet

Ein Feuerwehreinsatz an einem Wohnhaus mit Brandschaden an der Fassade.
Junger Mann lief in das brennende Haus, bellender Hund des Opfers wies ihm den Weg.

Ich hab gesehen, dass die Flammen bei den Fenster raus schießen“, erzählt Sebastian Bobner aus Stiefern bei Langenlois (Bezirk Krems). Als der 23-Jährige Freitagnachmittag von der Arbeit nach Hause kam, sah er aus dem Haus von Nachbarin Katharina B. Rauch und Flammen aufsteigen. Der 23-Jährige überlegte nicht lange, sondern reagierte sofort: Er rief die Feuerwehr, sprang aus dem Auto und eilte der 92-Jährigen zur Hilfe. Bobner wusste, dass die alte Frau das Haus nicht mehr alleine verlassen konnte.

„Als ich die Tür aufgemacht habe und der Wind ins Haus gefahren ist, sind die Flammen erst richtig aufgestiegen. Ich hab dann versucht, die Tür schnell wieder zu schließen“, schildert der 23-jährige Angestellte. Das ist ihm gelungen. „Dann musste ich auf allen Vieren durch das Haus. Ich hab den Hund bellen gehört und hab gehofft, dass er in der Nähe seines Frauerls ist“, erzählt Bobner.

Hinausgetragen

Mit dieser Überlegung lag der 23-Jährige genau richtig. Als er sich durch das Wohnzimmer ins Schlafzimmer durchgekämpft hatte, fand er Hund und Frau am Boden liegen. „Dann habe ich Frau B. mit beiden Händen nach draußen getragen“, sagt Bobner. Der Hund ist ihm gefolgt. Als der 23-Jährige die Pensionistin an die frische Luft gebracht hatte, stand schon die Frau eines Feuerwehrmannes bereit. Sie kümmerte sich um die 92-Jährige und ihren Retter.

54 Feuerwehrleute waren Freitagabend im Einsatz, um den Brand in Stiefern zu löschen. Brandursache war wohl eine defekte Stehlampe.

„Ich war zirka zehn Minuten in dem Haus“, erzählt Bobner. Dabei hat er sich Verbrennungen und eine leichte Rauchgasvergiftung zugezogen: „Seit dem Brand habe ich auch eine neue Frisur“, konnte der 23-Jährige am Samstag schon wieder scherzen. Bei der Rettungsaktion versengte das Feuer seine Haare, seit Samstag trägt Bobner nun Glatze. „Das macht nix. Ein paar Mal hab ich auch schon freiwillig Glatze getragen.“

Die 92-Jährige wurde mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Auch Sebastian Bobner musste kurz ins Spital, er konnte aber schon bald wieder nach Hause.

Aktiver Feuerwehrmann ist Sebastian Bobner übrigens nicht. Das könnte sich bald ändern: Die Feuerwehr hat nach seinem heldenhaften Einsatz gefragt, ob er nicht Mitglied werden möchte.

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