Altersheimdirektor überführte Einbrecher

Symbolbild
Weil ihm drei Männer verdächtig vorkamen, wählte der Direktor den Polizeinotruf. Die Kriminellen haben Einiges auf dem Kerbholz und wurden sofort verhaftet.

„Wir wollen keine Panik verbreiten, unsere Bewohner sind schließlich betagte Menschen mit einem sehr hohen Sicherheitsbedürfnis“, hält der Altersheimdirektor am Telefon fest. Dass er durch sein engagiertes Einschreiten drei gesuchte Verbrecher hinter Gitter brachte, will er am liebsten erst gar nicht in der Zeitung lesen. „Unsere Bewohner sollen sich weiter sicher fühlen, das hat für mich höchste Priorität.“

Was war passiert? Vor Kurzem spionierten drei Moldawier ein Seniorenheim im Bezirk Baden aus. Den Mitarbeitern kam das Gehabe von Andrei C., Alexandr I. und Vladimir C. seltsam vor, sie verständigten ihren Chef. „Ich habe nicht lange gezögert und die Polizei alarmiert“, schildert er am Montag dem KURIER. Innerhalb weniger Minuten rückten vier Streifenwagen an und kontrollierten die Verdächtigen. „Wir haben sie auf die Polizeiinspektion mitgenommen und ihre Daten im Fahndungscomputer geprüft“, sagt ein ermittelnder Beamter. Der Verdacht stellte sich als goldrichtig heraus. Gegen Andrei C. liegt ein Haftbefehl vor, Alexandr I. wurde mit einem Aufenthaltsverbot belegt und Vladimir C. hatte bei seiner Verhaftung mehrere gefälschte Ausweise bei sich, er gab sich als Bulgare aus. Und auch sein Führerschein erwies sich bald als Fälschung.

Gegen die drei Verdächtigen wird in Österreich bereits länger ermittelt, das Landeskriminalamt Oberösterreich fahndete gegen einen der Täter, ebenso die Staatsanwaltschaft Wien.

Profibande

Die Kriminalisten stellten bei der Bande mehrere Überweisungsbelege sicher. So sollen immer wieder hohe Geldbeträge nach Italien transferiert worden sein. Zudem stellten die Polizisten hohe Bargeldsummen bei den Verdächtigen sicher. Vermutlich stammt das Geld aus Einbrüchen in ganz Österreich.

Dass die drei Kriminellen wohl einen größeren Beutezug vorhatten, zeigt die Auswertung ihres Navigationssystems. Ermittler fanden bei den letzten Zielen eine Konstante: Die Dreierbande suchte stets nach den Adressen von Altersheimen. Nun sitzen die verdächtigen Männer in Untersuchungshaft. „Gott sei Dank“, hält der Altersheimdirektor fest.

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