Baubeginn der Marchfeld Schnellstraße ist noch nicht gesichert

Die Bürgermeister Friedrich Quirgst (links, ÖVP) und Walter Krutis (ÖVP) mit dem UVP Bescheid
Der UVP-Bescheid für die umstrittene Schnellstraße S8 ist zwar da, doch der Widerstand bleibt.

Für jene Gemeinden, die vom Bau der Marchfeld Schnellstraße S8 profitieren würden, gab es am 17. April ein erstes Aufatmen. Infrastrukturminister Norbert Hofer stellte den UVP-Bescheid für das Projekt aus. Ein Etappensieg, wie der Bürgermeister von Raasdorf im Bezirk Gänserndorf, Walter Krutis (ÖVP), meint: „Ohne Bescheid geht gar nichts. Wohlwissend, dass sicher Einsprüche kommen.“

Baubeginn der Marchfeld Schnellstraße ist noch nicht gesichert

An genau diesen Einsprüchen hängt das Projekt nun. Wie von mehreren Quellen bestätigt, soll es bereits acht Beschwerden zu dem Bescheid geben. Zwei davon gehen auf das Konto von Projektgegner Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation Virus. Durch die Einsprüche landet die Angelegenheit nun beim Bundesverwaltungsgericht. „Und damit wird die S8 in Zukunft dort behandelt werden, wo es erstmals eine Aussicht auf eine sachverhaltsabhängige, ergebnisoffene Entscheidung gibt“, meint Rehm, für den der Bescheid von Minister Hofer bedeutungslos ist.

Für Bürgermeister Krutis ist klar: „Jetzt wird das Spiel wieder losgehen. Zuerst geht es zum Bundesverwaltungsgericht. Falls es um Gesetze geht, wird es beim Verfassungsgerichtshof landen und von dort geht es wieder zurück zum Bundesverwaltungsgericht. Und ja, ich bezeichne das ganze als Spiel, denn die Bevölkerung leidet massiv darunter.“

Mehrheit dafür

Laut Krutis ist die Mehrheit der betroffenen Bevölkerung für den Bau der S8. In Deutsch-Wagram rollen täglich rund 35.000 Fahrzeuge durch den Ort. In Raasdorf sind es zwischen 18.000 und 20.000. „Und davon mindestens 2.000 Lkw. Die S8 würde das alles wegsaugen“, kritisiert der Ortschef die angeblich vorgeschobenen Umweltargumente Rehms. Für Krutis steht fest: „Herr Rehm wird von einem Großgrundbesitzer angefeuert, gegen das Projekt zu sein. Und dieser finanziert die Anwälte, die natürlich immer etwas finden.“

Sowohl im Ministerium als auch bei der Asfinag gehe man davon aus, dass die Beschwerden ohne Erfolg bleiben, meint der Ortschef. Darum hofft Krutis auf einen raschen Baubeginn: „Die S8 aber auch die S1 sollen endlich gebaut werden. Damit die Menschen hier nicht weiterhin im Verkehr ersticken müssen.“

Gebaut wird unterdessen zumindest auf der Ostautobahn A4. Dort startete gestern der Bau der dritten Spur. Bis 2022 soll das 13 Kilometer lange Stück fertig sein.

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