Baden: Gänseblümchentorte und Rosentee

Zu Gast bei..., Meisterpatissier Herwig Gasser, Ulrike Scholda,Leiterin der Museen Baden, Meisterpatissier Herwig Gasser, Kaiserhaus Baden, Ausstellung Gartenmanie der Habsburger
Patissier Herwig Gasser und Museumschefin Ulrike Scholda locken Gäste mit besonderen "Kulturzuckerln".

Zwanzig Kilo Gänseblümchen hat Patissier Herwig Gasser seit April bereits für seine Gänseblümchentorten verbraucht. "Die sind bei uns nach den Maroni Crackle mittlerweile am zweitbeliebtesten", erzählt der kreative Konditormeister lachend. Unverständlich! Am liebsten würde man nämlich beide Törtchen vernaschen – immer.

Seit 2014 betreibt Gasser im liebevoll renovierten Kaiserhaus Baden – neben seiner ersten Filiale im Wiener Auhofcenter – die Konditorei "Süßes vom Feinsten". Da ist die Zusammenarbeit mit Badens neuer Museumschefin Ulrike Scholda quasi aufgelegt. Seit Dezember 2015 leitet die 51-jährige Kunsthistorikern aus Baden das Beethoven- und das Kaiserhaus, seit Juni auch das Rollett- sowie das Puppenmuseum. Als Chefin des Kaiserhauses ist sie daher mit der Ausstellung "Die Gartenmanie der Habsburger – Kaiser Franz und seine Familie" direkte Nachbarin. (Die Schau über die "gartelnden" Herrscher ist noch bis 1. November zu sehen.) Aus diesem Anlass hat Gasser die Gänseblümchentörtchen, ebenso wie Rosentörtchen und einen Roseneistee, kreiert.

Baden: Gänseblümchentorte und Rosentee
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"Wir versuchen, die Ereignisse der Stadt marketingmäßig zu unterstützen", erklärt der Meister-Patissier, der gerne Trends setzt. Wie die Beethoven-Pralinen, mit denen das Museum zu Ehren des Komponisten, der in Baden seine 9. Sinfonie vollendete, beworben wird. Damit läuft Gasser bei Naschkatze Scholda offene Türen ein.

Kaffee und Kultur

"Derzeit bieten wir etwa ermäßigten Eintritt zur Ausstellung an, wenn man im Café etwas konsumiert", betont sie. Stolz sind Gasser und Scholda auch auf Packages, die den Besuch von Ausstellungen sowie des Patissiers beliebter Kaiserschmarrn-Show in der ehemaligen königlichen Backstube ermöglicht. Die wird übrigens nun von Gasser genutzt. Das Ergebnis sieht man in der meterlangen Theke, in der sich fruchtige Törtchen, schokoladige Desserts und Brioche-Gebäck aneinander reihen.

"Da sieht man, wie alles zusammenhängt. Wir wollen emotionalisiert werden. Wir wollen die Emotionen dann aber auch bei einem Kaffee genießen. Es ist eine Symbiose aus Kultur und Genuss", sagt er. Generell werde in Baden als Tourismus-Turbo verstärkt auf Kooperation gesetzt. Nicht nur unter den Kulturbetrieben, sondern auch mit der Gastronomie.

Baden: Gänseblümchentorte und Rosentee
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Zudem hat Scholda seit ihrem Dienstantritt frischen Wind ins neu gestaltete Beethovenhaus gebracht. "Ich sage immer, dass Beethoven nun angekommen ist. Weil wir ihn sichtbarer gemacht haben. Es gibt eine neue Homepage und eine Facebook-Seite", sagt die Expertin. Auch Kammermusikabende finden statt. Für das Kaiserhaus würde sie sich nach der "Gartenmanie"-Ausstellung eine ganzjährige Bespielung wünschen. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht. Ihr Ziel: Auch die Badener in die Museen zu bekommen.

Dieses Ziel hat Gasser mit seiner Patisserie schon erreicht. Besonders das Frühstück ist gefragt. Das Highlight? "Die Curcuma-Eierspeise", verrät er. Und die kulturelle Zukunft? "Wir werden sicher miteinander weiterhin verrückt sein."

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