Ausraster: Ein Jahr Anstalt für Papa

Eine Hand hält ein digitales Alkoholmessgerät der Marke Envitec Alcoquant.
Die Familie des Buschenschank-Wirten hielt 17 Polizisten in Atem. Sohn muss zehn Monate in Haft – nicht rechtskräftig.

"Er hat mit allem, was erreichbar war, herum geworfen und um sich getreten" berichteten zwei Polizisten am Landesgericht St. Pölten. Gemeint war Buschenschank-Wirt Norbert E. 48 aus Traismauer-Stollhofen, der am 2. Februar von daheim bis ins Landesklinikum St. Pölten insgesamt 17 Polizisten in Atem gehalten hatte.

Der als extrem leicht erregbar geltende Mann – er stand schon wegen Ausrastens vor Gericht – wurde beim Vorfall maßgeblich von seinem 22-jährigen Sohn unterstützt. Weniger handfest mischten auch noch ein Freund, 21 und die Tochter, 15 mit.

Kurioserweise hatte E. selbst die Polizei gerufen, weil er nach einem Mopedunfall justament Nüchternheit beweisen wollte. Weil die eintreffenden zwei Beamten kein Alko-Vortestgerät mit hatten, erklärte er "ihr könnt"s gleich wieder gehen". Sein Unmut steigerte sich dann bis zum Amokstatus, als sieben Polizisten mit Diensthund folgten – ebenfalls ohne Vortestgerät.

E. warf eine Dampfbügelstation in Richtung Polizei, drohte einer Polizistin "Du kommst auch noch dran" und meinte zu ihrem Kollegen: "Heute ziehst des Gwand aus." Die Randale setzten sich im Spital fort, wohin E. wegen Brustschmerzen gebracht wurde.

Am zweiten Verhandlungstag mit Polizisten als Zeugen fällte Richter Markus Grünberger ein Urteil: Vater E. wurde zu einem Jahr in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verdonnert, sein Sohn muss zehn Monate in Haft – nicht rechtskräftig.

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