Aus Liebe zum Tier: Die Klosterneuburger Pferdeflüsterin

Aus Liebe zum Tier: Die Klosterneuburger Pferdeflüsterin
Die Pferdeosteopathin Elke Weissensteiner behandelt Pferde mit Rücken- und Gelenkproblemen.

von Alina Groer

„Pferde sind von Natur aus nicht dafür gebaut, dass ein Reiter auf ihnen sitzt“, sagt Elke Weissensteiner. Sie ist Pferdeosteopathin und studierte Tiermedizinerin. Was manche als Behandlungsform für Menschen kennen, praktiziert sie für Tiere.

Pferdeosteopathie ist eine durchaus verbreitete Behandlungsmethode, die von vielen Tierärzten zusätzlich angeboten wird. Elke Weissensteiner beschäftigt sich seit 20 Jahren mit der Pferdeosteopathie und hat sich durch mehrere Fortbildungen auf dieses Feld spezialisiert. Worum es dabei geht: auf sanfte Weise die Funktion des Bewegungsapparates zu verbessern.

„An der Wirbelsäule hängen um die 250 Kilo Bauch, und dann kommt auch noch ein Mensch drauf. Wie ein Sportler muss ein Pferd mit einem Reiter oben drauf einen neuen Bewegungsablauf lernen, damit es keinen Schaden nimmt.“, erklärt Weissensteiner. Sie behandelt Pferde mit Rücken- und Gelenkproblemen, manche Pferde hatten eine Verletzung oder einen Unfall. „Auch Pferde können sich verreißen.“, sagt sie.

Aus Liebe zum Tier: Die Klosterneuburger Pferdeflüsterin

Elke Weissensteiner geht mit Ruhe auf die Pferde zu

Ruhigere Pferde

Dass etwas bei dem Pferd nicht stimmt, merkt man an seinem Verhalten: Bei Berührungen zuckt das Pferd weg, legt die Ohren an oder stolpert beim Gehen. „Wenn ein Pferd unberechenbar ist, dann ist etwas im Busch. In der Regel tut ihm etwas weh.“, sagt Weissensteiner. Bei ihrer Behandlung stehen die meisten Pferde ganz still da. „Sie werden sehr ruhig, schauen sich um oder mich an. Ungeduldig werden sie nur, wenn es nicht mehr passt.“, erzählt Weissensteiner. Sie hätte schon erlebt, dass nervöse Tiere ihren Charakter total verändert hätten, weil sie sich wieder wohl in der eigenen Haut fühlen.

Ein umfassendes anatomisches Wissen sei die Grundlage für ihre Arbeit. Die Osteopathie sieht Weissensteiner als Ergänzung zur Schulmedizin. Man solle vor allem nicht darauf warten, bis etwas nicht passt. Zur Vorsorge empfiehlt sie jungen und alten Pferden eine regelmäßige Behandlung.

Was Weissensteiner antreibt, ist die Neugierde: „Ich hab da ein Pferd vor mir und keiner weiß, was los ist.“ Das Forschen und Aufbauen einer Verbindung zu dem Tier macht ihr am meisten Freude.

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