Aus für Sporthändler: Debatte um ausgebliebene Kunden
Steinakirchen/Forst – Mit einer Überschuldung von knapp über einer Million Euro hat der Sport- und Freizeitmodenbetrieb Senoner in Steinakirchen/Forst, Bezirk Scheibbs, Konkurs angemeldet. Sechs Dienstnehmer und 80 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen, berichtet die Kreditschutzagentur „Creditreform“.
Der Eigenantrag auf Konkurseröffnung wurde gestern vom Landesgericht St. Pölten angenommen. Als Ursachen nannte Geschäftsführer Albert Senoner neben schweren Wettbewerbsbedingungen eine verschärfte Standortproblematik wegen der neuen Umfahrung von Steinakirchen. Der gesunkene Durchzugsverkehr habe die Umsätze einbrechen lassen. Der Steinakirchner Bürgermeister Johann Schagerl, ÖVP, widerspricht diesen Argumenten.
„Wir haben nach Inbetriebnahme der Umfahrung Verkehrszählungen gemacht und 1600 Autos pro Tag auf der Straße zu Sport Senoner gezählt“, sagt Schagerl. Durchreisende seien wohl nicht Hauptkundschaften eines Sportgeschäfts, meint der Ortschef. „Jetzt, wo billig abverkauft wird, finden die Leute aber schon wieder her. Der Parkplatz ist voll“, sagt er. Der Verlust des Fachgeschäfts sei für den Ort sehr bitter.
Schon im Vorjahr hat Senoner das angeschlossene Lebensmittelgeschäft zugesperrt. Damals gab es Vorwürfe, weil die Gemeinde auf der Geschäftszufahrt eine längere Kanalbaustelle eingerichtet hatte. Schagerl: „Wir haben damals garantiert, dass Betriebe wie Senoner immer erreichbar waren und beliefert werden konnten. Es ist halt leicht die Schuld bei jemand anderem zu suchen.“
Kommentare