Archäologische Sensation beim Bau einer Gaspipeline

Das Skelett eines Menschen liegt in einer Ausgrabungsstätte.

Wissenschaft – Eine virtuelle Zeitreise durch dreieinhalb Jahrtausende machten Archäologen im Zuge der Errichtung der GaspipelineWestschiene“ im südwestlichen Tullnerfeld. Die Pipeline der EVN führt von Auersthal im Bezirk Gänserndorf über 150 km bis nach Amstetten.

Dabei stießen die Arbeiter auf mehrere archäologische Verdachtsflächen. Hier ruhen die Arbeiten, bis die Bergegrabungen der Wissenschaftler abgeschlossen sind.

Das Warten lohnt sich: Die Archäologen legten im Tullnerfeld Fundstellen aus drei verschiedenen Epochen frei. Die Funde reichen vom dritten Jahrtausend vor Christus bis zum fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung.

Bei Moosbierbaum wurden Siedlungsbefunde und zwei Gräber aus der Schnurbandkeramischen Kultur (3. Jahrtausend v. Chr.) gefunden. Als Beigaben lagen Krug, Schüssel, Topf, eine Steinklinge und eine Haarspirale aus Kupfer in den Gräbern.

Wenige Kilometer weiter, bei Trasdorf, wurden zwei Brandgräber aus der späten Bronze- bzw. frühen Eisenzeit (8. Jahrhundert v. Chr.) freigelegt.

Ebenfalls bei Trasdorf stießen die Archäologen auf Spuren einer ausgedehnten Siedlung aus der Spätantike (4./5. Jahrhundert n. Chr.). Vor allem eine eingetiefte Hütte in der Größe von 4 x 4,5 m ist interessant: Im Fußboden befand sich eine Vorratsgrube für Lebensmittel, in der auch eine Nische mit einem bestatteten Säugling (Foto) gefunden wurde.

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