Antrieb aus Muskelkraft: Tullner baut Karusselle aus Fundgegenständen

Stefan Novak errichtet „Spielmaschinen“ als Alternative zu klassischen Hüpfburgen und schenkt Fundgegenständen ein neues Leben. Warum? „Weil Unterhaltung auch nachhaltig geht“, sagt er. Seine Karusselle werden mit menschlicher Muskelkraft angetrieben und stehen auf Stadtfesten und Kunsthandwerksmärkten in Deutschland, Österreich, Ungarn und Slowenien.
Dass es eigentlich nicht sehr viel braucht, um junge und alte Menschen zum Lachen zu bringen, darauf ist Stefan Novak mit seiner Straßentheatergruppe „Irrwisch“ gekommen. Auf seinen Reisen mit der Gruppe sei er auf die Idee gekommen, bespielbare Objekte zu bauen. Das macht er nun schon seit etwa 27 Jahren.
In seiner Werkstatt in St. Andrä-Wördern im Bezirk Tulln baut Novak heute seine Werke. Liebevoll setzt er Altes und Weggeworfenes neu zusammen und verwandelt die Gegenstände zu etwas, abseits von Hochglanz und Hightech, dass dazu einlädt, neu zu sehen: Eine alte Badewanne wird zu einem Boot, die Flügel eines fliegenden Elefanten sind aus alten Skateboards gemacht. Für Stefan Novak verkörpert das Karussell einen verspielten Blick auf Recycling und auf den Klimaschutz.

Stefan Novak macht Ökotainment, also nachhaltige Unterhaltung.
Ökotainment
Hinter diesem Begriff steht der er Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit in der Unterhaltungsbranche, denn die meisten Vergnügungsparks werden mit viel Energie betrieben. „Das muss nicht sein“, sagt Novak und ergänzt: „Menschen sind ein wunderbarer Motor.“ Das Karussell der Fundgegenstände wird mit Fahrrädern betrieben.
Stefan Novak erzählt, dass es etwas gebraucht habe, bis die Leute das angenommen haben. Anfangs waren sie skeptisch: „Wie, ich soll da selbst treten?“, haben einige überrascht gefragt. „Mittlerweile verstehen sie es und haben viel Freude dabei.“, sagt er. Auch das Beobachten der radelnden Eltern mit den Kindern, die im Kreis fahren, gehöre zum Karussell-Erlebnis dazu: „Ältere Menschen oder ausländische Touristen stehen oft staunend daneben, weil sie so etwas noch nicht gesehen haben.“, so Novak.
Neben den Karussellen vermietet Stefan Novak auch eine Draisinen-Bahn und diverse Fahrrad-Kuriositäten. Aktuell arbeitet er an einem Kettenkarussell. Noch bis zum 10. April kann man eines von Novaks Karussellen am Ostermarkt vor dem Schloss Schönbrunn in Wien sehen. Mehr auf: mowetz.at.
Von Alina Groer
Kommentare