Anrainer fühlen sich überrollt

Der Asphalt ist noch frisch, die Aufregung der Anrainer rund um den kleinen Platz beim Gemeindeamt auch. Weil die Gemeinde drei Parkplätze errichten ließ, fühlen sich die Anrainer rundherum in ihrer Zufahrtsmöglichkeit behindert und beschnitten. Die neue Fahrbahn, die in einem schwungvollen „S“ in der Ortsstraße einmündet, wird als Schikane empfunden.
„Vereinbart war mit dem Bürgermeister, dass ein Behindertenparkplatz gebaut wird und wir die direkte und gerade Zufahrt in die Ortsstraße haben“, sagt Magdalena Seidl, die mit ihrem Mann das Haus am Ende des Platzes hat. Doch als der Straßenbautrupp vergangenen Freitag die Arbeiten beendete, sahen sich die Anrainer mit drei fixfertigen Parkplätzen konfrontiert. „Ich will gerade hinunter fahren können. Im Winter ist das vor allem ein Problem, wenn wir mit dem Traktoranhänger Holz transportieren“, sagt Seidl. Man sei enttäuscht, „so überfahren worden zu sein“. Am Wahlsonntag verparkten die Anrainer trotz vorhandener Garagen mit ihren Fahrzeugen die neuen Parkplätze. „Als stiller Protest“, betont Johann Seidl.
Seit vierzig Jahren bewohnt Johann Seidl das Haus oberhalb des Gemeindeamtes. Der Umbau ist uns ein Dorn im Auge. Und die neue Fahrbahn ist für ihn keine Beruhigung. „Wenn der Anhänger ausschert oder ins Rutschen kommt, beschädige ich ein fremdes Auto“, sagt Seidl.
Vizebürgermeister Werner Rohringer war von Beginn an in die Neugestaltung des Ortszentrums eingebunden. Die Probleme hätten schon mit der Straßenverlegung vor einigen Jahren begonnen. Weil die Landesstraße vor dem Gemeindeamt begradigt wurde und damit um einige Meter näher ans Gemeindeamt rückte, häuften sich die Zwischenfälle bei der Zu- und Abfahrt von Fahrzeugen. „Außerdem war der Platz früher wild verparkt und die Anrainerbeschwerden wurden immer mehr“, sagt Rohringer. Deshalb tüftelte man an einer Ideallösung, um beide Knackpunkte zu verbessern. Das hätte man nun umgesetzt. Am Mittwoch gab es ein klärendes Gespräch zwischen den Anrainern und dem Vize. „Ich denke, die Wogen glätten sich“, sagt Rohringer.
Kommentare