Aus Kino wurde Rennbahn

Martin Batik und Jürgen Oswald sind von Beruf Taxilenker. Man würde annehmen, dass sie in ihrer Freizeit wenig mit Autos zu tun haben möchten. Ist aber nicht so. Denn die beiden sind Slotcar-Fans. Profis. Im alten Kino von Angern bauten sie über das Sommerhalbjahr eine Autorennbahn aus Holz für die kleinen Flitzer auf, 40,5 Meter lang und mit ordentlichen Schikanen. Die Zeitnehmung erfolgt vollelektronisch auf eine Tausendstel Sekunde genau. „Wir fahren mit Autos, die im Maßstab von 1 zu 24 gebaut werden. Die Sache hat viel mit Modellbau zu tun, erfordert vor allem Geduld und viel technisches Feingefühl“, erzählt Martin Batik und lässt kurz darauf einen Porsche 997 in weniger als zehn Sekunden eine Runde zurücklegen.
Workshops
„Man kann das alles lernen. Ich selbst hab erst vor einem Jahr damit angefangen. Für all jene, die an Slotcars interessiert sind, haben wir auch Workshops geplant“, verspricht Jürgen Oswald.
Der Bau eines Slotcars erfolgt in zwei Phasen. Zuerst wird auf Basis eines Bausatzes die Karosserie zusammengebaut und lackiert. Danach wird das Chassis samt Motor eingebaut. Batik: „Bei den Rennen werden nur bestimmte Motoren zugelassen. Gefahren wird in vier Klassen – in der GT-Serie, der Gruppe 5, das sind Modelle der 80er-Jahre, American Muscle Cars und in der Hot Rod Klasse.“
Qualifying
Vor jedem Rennen findet ein Qualifying statt. Kommenden Sonntag wird im alten Kino ab 13 Uhr erstmals Grand Prix Atmosphäre herrschen. Zuschauer sind herzlich willkommen, um die rund 25 Starter aus NÖ und Wien anzufeuern. Jeder Fahrer muss auf jeder Spur eine bestimmte Zeit lang fahren, damit für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen herrschen. Insgesamt sind zwei Rennen in Angern an der March, zwei in Brunn am Gebirge und zwei in Wien geplant.
Was die beiden „Rennfahrer“ noch dringend brauchen würden, wäre ein Kanonenofen. Wer schenkt ihnen einen? Geöffnet ist die Rennbahn (Wienerstraße 4, Anm.) jeden Freitag ab 17 Uhr.
E-Mail: mac1(at)gmx.at
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