Amtshaus-Versteigerung: Ein Schaden für alle

Keine Frage: Der Haugsdorfer Kammerjäger Klaus Kapela sitzt mit dem gerichtlich erwirkten Pfandrecht auf dem längeren Ast. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der zweifache Familienvater seinen Lohn für die wochenlange Bekämpfung der Rattenplage im Hauptort und den vier Katastralgemeinden ( der KURIER berichtete) endlich bekommt.

Der Gemeinde läuft langsam die Zeit davon. Nicht nur, dass demnächst ein Sachverständiger an die Tür im Gemeindeamt klopft, um die Erhebungen zur Schätzung des Verkehrswertes der Immobilie durchzuführen, es fallen für die aushaftende Summe von knapp 12.000 Euro auch 1,30 Euro täglich an Zinsen an. Dazu kommen noch Nebengebühren und Kosten von knapp 2000 Euro.
Gestern nahm der Hollabrunner Rechtsanwalt Rainer Ebert, der im Auftrag seines Mandanten Kapela die gerichtliche Eintreibung der Außenstände betreibt, zu der delikaten Angelegenheit Stellung.
Kein Kontakt
„Pfändungen kommen in der Praxis immer wieder vor. Aber eine Gemeinde war meines Wissens nach noch nicht dabei“, sagt der Jurist. Kontakt zum Rechtsanwalt der Gemeinde hätte noch keiner stattgefunden. „Bei mir hat sich niemand gemeldet“, sagt Ebert. Er wisse außerdem auch nicht, was es im Detail in dem Fall zu bereden gebe.
„Herr Kapela will zu seinem Geld kommen. Das Unübliche ist, dass es eine Gemeinde trifft“, sagt Ebert. Außerdem hätte es die Kommune verabsäumt, gegen das beantragte Pfandrecht Einspruch zu erheben. „Da hätte die Gemeinde argumentieren können“, sagt Ebert. Danach hätte das Zivilgericht eine Entscheidung fällen müssen. Die vierwöchige Frist habe die Gemeinde verstreichen lassen.
Kapela ist seit drei Jahren mit Ratten- und Schädlingsbekämpfungen aller Art in der Selbstständigkeit. „Bis jetzt haben immer alle bezahlt, weil die Kunden mit der Leistung zufrieden sind.“ Sowohl der wirtschaftliche- als auch der Image-Schaden sei gewaltig; Aufträge weggebrochen. Ebert: „Weil es so negative Auswirkungen gibt, überlegt Herr Kapela weitere rechtliche Schritte.“
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