Am mobilen Stammtisch sollen Bürger Dampf ablassen

Ein Mann sitzt barfuß an einem Tisch mit einem Schild „Mein Bürgerstammtisch“.

Bezirk Amstetten – „Ich will hinhören, nicht zuhören.“ Mit einer ungewöhnlichen Aktion möchte ein Jungpolitiker Bürgern die Chance geben, „ Dampf abzulassen“ und Standpunkte zu diskutieren. Zu diesem Zweck schlägt Lukas Michlmayr auf den Stadtplätzen von Amstetten, Waidhofen und demnächst auch in seiner Heimatstadt Haag seine „Bürgerstammtische“ auf.

In den patriotischen Farben blaugelb flattert der Stammtischwimpel, darunter das gelbe Tischtuch. Vor seinem Tisch platziert Michlmayr einen auffälligen Wegweiser zum Bürgerstammtisch. „ Stammtische sind der ideale Platz, um aktuelle Themen zu diskutieren. Da kann das Internet mit seinen Chat-Räumen nicht mit. Dort kann kein richtiger Dialog stattfinden,“ sagt der Student des Faches Betriebpädagogik.

An seinem Tisch sei schon recht heftig diskutiert worden, erzählt der Aktivist. Die Themen Korruption, Griechenpleite oder Bildung haben zu lebhaften Szenen geführt. Behutsam notiert der Gastgeber die Anliegen und Meinungen in sein Stammtischbuch. „Die Leute haben oft gar keine Chance mehr ihre Meinung kundzutun“, sagt er. Michlmayr, der als ÖVP-Jugendgemeinderat und JVP-Chef im Bezirk Amstetten aktiv ist, gibt sich am Plaudertisch neutral. Ganz uneigennützig ist die Aktion aber nicht. Am Stammtisch komme deutlich heraus, wo den Leuten der Schuh drückt. Dieses Wissen könnte der politischen Nachwuchshoffnung der ÖVP im Bezirk Amstetten späte einmal nützen.

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