„Alles erfolgte völlig korrekt“

Die geplatzte Gemeinderatssitzung in der Nacht zum Dienstag war gestern Stadtgespräch. Wie der KURIER berichtete, ließen ÖVP und Grüne die Sitzung platzen. Es ging um die Sanierung von drei Gemeindebauten.
Ausgeschrieben hat die Arbeiten die „Allgemeine gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft St. Pölten“, sie ist die Hausverwaltung der Gemeindewohnungen.
„Wir haben zehn Firmen eingeladen, fünf haben angeboten“, erzählt Willi Gelb, der Obmann der St. Pöltner Wohnbaugenossenschaft. Noch während der Ausschreibungsfrist sei eine Korrektur des Leistungsumfanges erfolgt, den auch alle fünf Firmen, die abgaben, berücksichtigt hätten. Danach sei der bei Anbotseröffnungen übliche Weg beschritten worden: Zuerst wurden die Angebotssummen ungeprüft erfasst, danach wurden in einem zweiten Schritt die einzelnen Positionen geprüft und danach wurde mit den drei billigsten Anbietern verhandelt. Gelb: „Das Ergebnis war, dass die Firma ,Perfekt Fenster’, deren Miteigentümer der Gänserndorfer Stadtrat Franz Csucker ist, halt Billigstbieter war.“
Eine Neuausschreibung bezeichnet Gelb schlicht als „Blödsinn“, denn alles sei völlig korrekt abgelaufen.
„SPÖ-Stadtrat Franz Csucker ist offensichtlich unschuldig zum Handkuss gekommen“, sagte Gemeinderätin Margot Linke (Grüne). Linke, bezeichnet die Ausschreibung der St. Pöltner als „patschert“ und fordert eine Wiederholung.
Bürgermeister Kurt Burghardt ( SPÖ) hat die St. Pöltner Wohnbaugenossenschaft gebeten, zur nächsten Gemeinderatssitzung einen Fachmann zu entsenden, der alle anstehende Fragen beantworten könne. Denn es könne nicht sein, dass man einem Mitglied des Gemeinderates die Teilnahme an Ausschreibungen verbiete.
Von Seiten der ÖVP lag bei Redaktionsschluss keine Stellungnahme zum Auszug aus dem Gemeinderat vor.
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