Ackerland stark verwüstet

Ein Feld mit beschädigten Maispflanzen vor einem Wohnhaus an einem trüben Tag.
Für viele Ackerbauern im Most- und Waldviertel, die nicht versichert waren, gibt es keinen Ersatz der Hagelschäden. Große Schäden gibt es auch in den Wäldern.

Den Aufräumarbeiten folgt die ernüchternde Bilanz. Das Hagelunwetter, das vergangenen Freitag vor allem im Most- und im Waldviertel schwere Schäden anrichtete, lässt nun viele Landwirte verzweifeln. Viele Bauern, deren Getreide- und Maisäcker, Obstbäume und auch Wälder von golfballgroßen Hagelkugeln verwüstet wurden, und die nicht versichert sind, werden den Schaden nicht ersetzt bekommen.

"Wer sich nicht über eine Hagelversicherung abgesichert hat, für den schaut es leider schlecht aus", berichtet Maria Lechner, Obfrau der Bezirksbauernkammer in Amstetten. Dutzende Anfragen betroffener Landwirte hat es am Montag in der Kammerstelle gegeben. Für viele gab es nur die ernüchternde Information, dass eine doppelte Unterstützung durch die öffentliche Hand nicht möglich sei. Das Land unterstützt nämlich jene Landwirte, die sich gegen Unwetterrisken bei der Hagelversicherung absichern, mit fünf Millionen jährlich. Nur in sozialen Härtefällen verspricht das Land eine Zusatzlösung.

Front

Eine Gruppe von Menschen räumt Trümmer vor einem Gebäude mit zerbrochenen Fenstern auf.

In unserem Bezirk zog die Hagelfront mit einem Kilometer Breite quer von Westen nach Osten, berichtet Lechner. Rund 2000 Hektar Ackerland dürften dabei arg geschädigt worden sein. Vor allem Maiskulturen befinden sich in einem erbärmlichen Zustand. Die Bauern müssen nun genau beobachten, ob die Kukuruzstauden bis zum Vegetationskegel geschädigt seien oder doch noch weiterwachsen können, meinen die Kammerexperten. Beim Getreide ist der Schaden nicht gleich ersichtlich. Doch im Raum Echsenbach, Gerweis, Groß Globnitz und Berndorf im Bezirk Zwettl haben die Hagelkörner die Getreideähren auf mehreren Hundert Hektar Fläche regelrecht geköpft. "Dort sind keine Stängel stehen geblieben", erzählt Dietmar Hipp, Obmann der Bezirksbauernkammer Zwettl. Im Waldviertel gibt es stellenweise so starke Forstschäden wie nach dem Orkan Kyrill, berichten Bauern.

Hochbetrieb herrschte auch bei den Dachdeckerfirmen. 600 Häuser seien in Niederösterreich beschädigt worden, heißt es aus dem Büro von Landesrat Stephan Pernkopf. Wieselburg gleicht einer Zeltstadt. 200 Hausdächer mussten mit Planen abgedichtet werden. Pfarrer Franz Dammerer befürchtet sogar, dass das Kirchendach komplett erneuert werden muss.

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