© Johannes Weichhart

Chronik Niederösterreich

91-Jähriger ist traurig: Einbruch in „seine“ Kapelle

02/16/2012, 06:10 PM

Seit Jahrzehnten kümmert sich Johann Jackl mit viel Herzblut um die kleine Kapelle in Baulanden im Bezirk Melk. „Nach dem Krieg wollte ich etwas Gutes tun, deshalb halte ich das Gotteshaus so gut es geht in Schuss.“ Jackl ist 91 Jahre alt.

Umso härter trifft es den Pensionisten, dass vor Kurzem Kriminelle in die Kapelle eindrangen. Die Ganoven wurden fündig. Sie stahlen eine Marienstatue und ein Kreuz. Bei der Beute handelt es sich zwar um keine teuren Kunstgegenstände, doch der ideelle Wert ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. „Die Statue und das Kruzifix sind 50 bis 70 Jahre alt“, sagt Jackl traurig.

Wann die Täter zugeschlagen haben, ist noch ungeklärt. Vermutlich zwischen 8. und 14. Februar, irgendwann in der Nacht. „Manche Leut haben einfach keinen Charakter“, schüttelt der alte Mann den Kopf. „Aber vielleicht tauchen die Gegenstände ja wieder auf. Mich und die Gemeinde würde das sehr freuen.“

Nur kurz darauf versuchten Unbekannte in ein Haus in Ruprechtshofen einzubrechen. Ein Wachhund konnte die Täter zum Glück verscheuchen. Die Gemeinde befindet sich nur wenige Kilometer von Baulanden entfernt. Waren etwa die selben Gangster am Werk? „Eher nicht“, heißt es seitens der Polizei. Aber die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Jackl hilft das auch nicht weiter. Sein Einsatz für die kleine Kapelle bleibt aber ungebremst. „Manchmal läute ich auch die Glocke“, erzählt er. Zurzeit bleibt es aber still. Die Glocke ist durch die Kälte eingefroren.

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