19 Kühe und Kälber ohne Schatten und Wasser

Eine Herde Kühe und Kälber frisst Heu auf einer Weide.
Rohrendorf – Nach Anzeige des Tierschutzvereins Krems schritt die Polizei ein

Einheimische haben uns angerufen, dass Tiere vor Durst brüllen“, erzählt Nina Zinn-Zinnenburg, Obfrau des Tierschutzvereins Krems. Mitarbeiter des Vereins rückten aus und fanden die Beschreibungen der Anrufer bestätigt.

Auf einer Wiese zwischen Weingärten nahe Rohrendorf, Bezirk Krems, hielten sich Kühe und Kälber ohne geeigneten Sonnenschutz in der Hitze auf und wirkten stark vernachlässigt. Sie hatten nach Angaben der Tierschützer kein Futter, ihre Wasserbehälter seien ausgetrocknet gewesen. Die Tiere hätten sogar in ihrer Verzweiflung begonnen, ihren eigenen Kot zu fressen.

„Wir haben sofort die Bezirkshauptmannschaft verständig, die sehr schnell reagierte“, sagt Zinn-Zinnenburg, die außerdem einen ihr bekannten Landwirt veranlasste, die Tiere so schnell wie möglich mit Wasser zu versorgen.

Die Polizei nahm Ermittlungen wegen des Verdachts der Tierquälerei auf und forschte den Besitzer der Rinderherde aus. Er soll seine insgesamt 19 Tiere – zehn Rinder und neun Kälber – stark vernachlässigt haben. Er gab an, die Tiere jeden zweiten Tag mit Futter und Wasser zu versorgen.

Futternachschub

Als die Exekutive zu dem Grundstück anrückte, trafen sie dort auf die Lebensgefährtin des Tierhalters. Sie war gerade damit beschäftigt, 1000 Liter Wasser sowie einen Großheuballen von einem Lastwagen abzuladen.

Der Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Tulln wurde verständigt und ordnete dem Besitzer an, die Tierherde in einem angemessenen Stall unterzubringen. Die Anordnung war mit einem Ultimatum bis 19 Uhr verbunden. Außerdem wurde mit Polizisten vereinbart, dass sie die Durchführung kontrollieren.

Der Tierhalter wird bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

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