Überfall auf betagtes Ehepaar: 19 Jahre Haft

AUT, Chronik, Verhandlung Mordversuch mit Raub
Der Haupttäter wurde wegen Mordversuchs verurteilt. Er folterte seine Opfer mit einem Elektroschocker.

Kurt F. (76) hat den Überfall knapp überlebt, seine schwer kranke Ehefrau Marianne (77) hatte nicht so viel Glück. Die betagte Dame starb wenige Wochen nach dem brutalen Raubüberfall im Jänner 2012 in Oeynhausen, Bezirk Baden.

Am Freitag fand wurden drei Verdächtige am Landesgericht Wiener Neustadt zum Teil zu hohen Haftstrafen verurteilt. Dragan L., Dragan J. (beide 43) sowie Nebojsa V. (44) mussten sich unter anderem wegen versuchten Mordes und schwerem Raub vor dem Geschworenensenat verantworten.

Es handelt sich um drei in Wien lebende Serben, die geglaubt hatten, im Haus des Automaten-Aufstellers sei ein Vermögen zu finden. Tatsächlich machte die Beute damals nur etwas mehr als 1700 Euro aus. Selbst erfahrene Ermittler zeigten sich über das brutale Vorgehen der Kriminellen entsetzt.

Nebojsa V. stieg zusammen mit einem noch flüchtigen Komplizen und angeblichen Drahtzieher „Rajo“ nachts in das Haus des Ehepaares ein und standen plötzlich Kurt F. gegenüber. Der Pensionist versuchte sich mit einer Gaspistole und einem Messer zu verteidigen und feuerte drei Schüsse ab. Erfolglos. Er war den Angreifern unterlegen. Zwei Räuber schlugen mit einer Stahlrute auf den Mann ein. Sie entrissen ihm das Messer und rammten es dem Pensionisten mehrfach in den Körper. Seine Frau wurde mit einem Elektroschocker malträtiert. Anschließend fesselten und knebelten die Täter beide Opfer, die Mitangeklagten Dragan J. und Dragan L. warteten während des Raubüberfalls im Fluchtwagen.

Lange Haftstrafen

Das Gericht verurteilte Nebojsa V. wegen Mordversuchs zu 19 Jahren Haft und sah in ihm den Haupttäter. Seine Komplizen wurden wegen Einbruchsdiebstahls bzw. wegen schweren Raubes zu zweieinhalb und neun Jahren verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

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