PV-Förderungen in Kärnten lassen auf sich warten

PV-Förderungen in Kärnten lassen auf sich warten
Ein Wechsel der Zuständigkeiten bringt einen Rückstau bei Auszahlungen. Eine volldigitale Förderabwicklung gibt es ab 2025. Team Kärnten kündigt eine Landtagsanfrage an.

In Kärnten sind laut einem Bericht der Kleinen Zeitung (Samstag-Ausgabe) seit Jahresbeginn etliche Förderanträge für Photovoltaikanlagen offen. Der Grund für den Rückstau der Auszahlungen liegt in der Verwaltung, wo für die Bearbeitung neuer Anträge seit 1. Jänner die neu geschaffene Abteilung Energie zuständig ist. 

Das Land schickte auf APA-Anfrage voraus, liegende Anträge durch mehr Personal abarbeiten zu wollen und kündigte eine Digitalisierung der Förderabwicklung an.

Bis Ende des vorigen Jahres war für die Abwicklung der PV-Förderanträge die Abteilung Wohnbau von Landeshauptmannstellvertreterin Gabriele Schaunig (SPÖ) zuständig. Im Vorjahr gestellte Anträge würden noch von dieser Abteilung abgearbeitet und sollten bis Ende des Sommers erledigt sein, wie ein Sprecher des Landes mitteilte. 

Für Anträge aus dem heurigen Jahr sei die neu geschaffene Abteilung 15 (Standort, Raumordnung und Energie) von Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) zuständig. Dort konnte die Bearbeitungsdauer laut dem Sprecher sogar schon fast halbiert werden, man stehe jedoch einem regelrechten Ansturm an Förderanträgen gegenüber. So hätten sich die Antragszahlen seit 2021 vervierfacht und alleine im Mai habe man 1.536 Anträge für Energie-Förderungen inklusive PV positiv erledigt und ausbezahlt. 

Das Land betonte zudem, dass die Auszahlung aller eingereichten Förderungen gesichert sei und auch für die neuen Anträge im Budget ausreichend Mittel vorhanden seien.

Derzeit sei für die Abwicklung eines Antrages mit einer Dauer von vier bis fünf Monaten zu rechnen, abhängig von der Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen. Oft müssten Sachbearbeiter Nachweise manuell prüfen und korrigieren. Zudem würden die häufigen Änderungen des Klimaministeriums zur PV-Förderung die Bearbeitung verkomplizieren, hieß es vom Land. 

Um die wartenden und anstehenden Anträge schnellstmöglich abarbeiten zu können, setze man zur Zeit auch auf externes Personal. Ab 2025 soll die PV-Förderung aber neu aufgesetzt und die erste volldigitale Förderabwicklung in Kärnten werden.

Kritik am Rückstau kam indes per Aussendung vom Team Kärnten. "Viele Kärntner beteiligen sich mit der Errichtung von PV-Anlagen aktiv an der Energiewende, die aber scheinbar in der Landesverwaltung noch nicht angekommen ist", ließ deren Obmann Gerhard Köfer ausrichten. "Es hätte bereits seit Monaten ein einfacherer Förderprozess aufgesetzt werden müssen. Über Monate hat man lieber zugeschaut, wie sich die Förderanträge türmen und nicht zeitnah bearbeitet werden können", ärgerte sich Köfer und kündigte eine Landtagsanfrage an Schaunig und Schuschnig an.

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