Hallenbad: Bahngebühr auf Eis gelegt

Lokalaugenschein im Klagenfurter Hallenbad. Der Anstrurm hält sich nach den diversen Einschränkungen in Grenzen

Donnerstag, 11 Uhr, Lokalaugenschein im Klagenfurter Hallenbad. Eine Handvoll Pensionisten schwimmt gemächlich, Mütter mit Babys oder Kleinkindern sind anwesend; man vermisst das Kreischen älterer Kindern, die sonst um diese Zeit ihre Turnstunden im Bad absolvieren. Das mag an der gesperrten Rutsche liegen, oder an der " Bahngebühr" von zehn Euro pro Stunde, die Schulen und Vereine zusätzlich zum Eintrittspreis zu entrichten haben.

"Ja, Schüler sieht man kaum, seit das Bad am Montag nach der Sommerpause wieder geöffnet hat. Die wollen nicht nur schwimmen", sagt Besucher Erich Hammerschlag. Das "Highlight", die 67 Meter lange Wasserrutsche, hat die Betriebsgenehmigung nicht mehr erhalten. Die Lösung des Betreibers, der Stadtwerke Klagenfurt (STW): Die Rutsche wurde im Außenbereich abgeschnitten, weil die Sanierung 100.000 Euro kosten würde.

"Hannah würde gerne rutschen. Wir wussten nichts von der Sperre", betont Anna Spendier, die mit ihrer Tochter einen Abstecher ins 40 Jahre alte Bad gemacht hat. Das einzige in Klagenfurt, wohlgemerkt.

Am halb leeren Parkplatz macht sich Sportlehrer Michael Geiling mit beeinträchtigten Schülern auf den Weg zum Eingang. "Das Rutschen war für die Kids immer die Belohnung. Eine zusätzliche Katastrophe ist, dass sogar für behinderte Kinder eine Bahngebühr eingehoben wird", ist er entrüstet.

Der KURIER konfrontierte STW-Sprecher Harald Raffer am Nachmittag mit dieser Tatsache. "Wir haben Bahngebühren für Schulen und Sportvereine bis Montag ausgesetzt", hieß es plötzlich. Hintergrund: Bürgermeisterin und STW-Eigentümervertreterin Maria-Luise Mathiaschitz ( SPÖ) hat für Montag ein Gespräch mit den STW-Vorständen angekündigt und betont, dass die Gebühr zurückgenommen werden müsse.

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