Wie berühmte Schauspieler und Schriftsteller ihre Kinder verloren

Wie berühmte Schauspieler und Schriftsteller ihre Kinder verloren
"Geschichten mit Geschichte": Die Prominenz bliebt nicht verschont.

Sie sonnen sich im Applaus und stehen im Licht der Scheinwerfer. So nehmen wir die Berühmten, die Reichen und Schönen wahr. Doch auch Stars und große Künstler werden vom Schicksal nicht verschont, erleben Tragödien, zerbrechen an ihnen. Vorige Woche wurden wir durch den Tod von Peter Alexanders Sohn daran erinnert, dass auch diesem Publikumsliebling nichts erspart blieb. Wie manch anderem Prominenten auch.

Tödlicher Autounfall

Wie berühmte Schauspieler und Schriftsteller ihre Kinder verloren

Im Alter von 50 Jahren kommt Suanne (rechts) in Thailand an den Folgen eines Autounfalls ums Leben.

Peter Alexander war verwitwet und hatte sich bereits aus dem Showgeschäft zurückgezogen. Da war Tochter Susanne die große Stütze, die sich um ihn kümmerte. Doch am 8. März 2009 erreicht den 82-jährigen Entertainer die Nachricht, dass seine Tochter bei einem Autounfall in Thailand ums Leben gekommen ist. Die Malerin ist auf der Insel Ko Samui unterwegs, als der Leihwagen in einer Kurve ins Schleudern gerät. Während ihr Mann, der am Steuer sitzt, überlebt, erliegt die 50-jährige Susi, die nicht angeschnallt ist, einer Kopfverletzung.

Freunde berichten, dass Peter Alexander mit dem Tod seiner Tochter jede Lebensfreude genommen wurde. Er stirbt zwei Jahre nach ihr.

Romy Schneiders Sohn

Auf tragische Weise verliert Romy Schneider ihren Sohn. Der 14-jährige David Christopher Biasini will am 5. Juli 1981 über das Gitter vor dem Haus seiner Großeltern im Pariser Vorort Saint-Germain-en-Laye springen. Er rutscht ab und stürzt in die schmiedeeisernen Spieße, die seinen Unterleib durchbohren. Romy Schneider vermisst von da an, wie sie sagt, „den einzigen Mann, den ich immer geliebt habe“.

Sie dreht noch einen Film und stirbt elf Monate später im Alter von 43 Jahren in Paris. Romy Schneider, die einst die Kaiserin Elisabeth gespielt hat, wird vom Schicksal Sisis – auch sie hat ihren Sohn verloren – eingeholt.

Maxi Böhms Kinder

Wie berühmte Schauspieler und Schriftsteller ihre Kinder verloren

Der Komödiant Maxi Böhm verliert Tochter Christa (Bild) und Sohn Max innerhalb eines Jahres

Der Komödiant Maxi Böhm muss innerhalb eines Jahres zwei seiner drei Kinder begraben: Am 5. August 1979 stürzt seine 25-jährige Tochter Christa, die am Beginn einer vielversprechenden Schauspielkarriere stand, bei einer Wanderung in der Schweiz von einem Felsen und ist auf der Stelle tot. Im Jahr darauf nimmt sich ihr 31-jähriger Bruder Max jun. das Leben.

Maxi Böhm tritt nach den tragischen Todesfällen weiterhin auf, leidet jedoch unter schweren Depressionen. Und lebt in der ständigen Angst, dass das Publikum nach seinen Schicksalsschlägen nicht mehr über ihn lachen könne. Er stirbt am 26. Dezember 1982 im Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt.

Ein Jahr vor seinem Tod gab Maxi Böhm in der Fernsehsendung Tritsch-Tratsch ein Interview, in dem ihn Josef Kirschner fragte, ob er damit rechne, seine Kinder „in einer anderen Welt“ wiederzusehen. „Nein“ antwortete Böhm, „dazu sind wir Menschen viel zu klein, wir müssen viel demütiger sein. Die Wirklichkeit ist völlig anders, als wir uns das vorstellen.“

„Joki“ Kirschners Sohn

Fast drei Jahrzehnte später wird der TV-Moderator vom selben Schicksal ereilt, als „Joki“ Kirschners 47-jähriger Sohn Harald beim Klettern in der Obersteiermark 100 Meter in die Tiefe stürzt. Kirschner konnte den Tod seines Sohnes nicht fassen, „nur eine kleine Unachtsamkeit hat ihn das Leben gekostet“. Kirschner stirbt sechs Jahre später im April 2016.

Fritz Muliars Sohn

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Fritz Muliar

Auch Fritz Muliar muss den Tod seines Sohnes beklagen, der 1990 einem Krebsleiden erliegt. „Hans war nicht nur mein Sohn“, schreibt Muliar in seinen Memoiren, „sondern auch mein Freund, mein Bruder. Er war kaum 40, als er den Kampf gegen seine Krankheit verlor. Ich spreche mit ihm auch heute noch über alles, was mir wichtig ist. Hansi bleibt stets um mich, ja er ist mir nach seinem Gang hinüber noch wichtiger geworden.“ Fritz Muliar stirbt im Mai 2009 im Alter von 89 Jahren.

Bei einem Autounfall verliert Hans-Joachim Kulenkampff 1957 seinen vierjährigen Sohn Marius. Das Kind ist mit Mutter und Schwester Merle auf dem Weg zu den Großeltern nach Frauenstein in Oberösterreich, als der Lenker eines entgegenkommenden Lkw einschläft und die beiden Autos zusammenprallen. „Meine Eltern haben das nie verkraftet“, sagte Merle Kulenkampff. „Heute sind sie mit Marius im Familiengrab in Frauenstein vereint.“

Tod des Kriegsreporters

Das Ehepaar Gertraud Jesserer und Peter Vogel lebte bereits getrennt, als der Schauspieler 1978 Selbstmord beging. 1991 stirbt ihr gemeinsamer Sohn Nikolas, als er als Kriegsreporter von einem Bombenangriff am Flughafen in Ljubljana berichtet.

Auch große Schriftsteller hat das Schicksal nicht verschont. Arthur Schnitzlers 18-jährige Tochter Lili lebte mit ihrem Mann Arnoldo Cappellini, einem italienischen Milizsoldaten, in Venedig. Als sie am 26. Juli 1928 in Streit geraten, geht sie mit seiner Dienstpistole ins Badezimmer und erschießt sich.

Ein gebrochener Mann

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„Ich habe ihn nie mehr gut gelaunt gesehen“: Der Dichter Arthur Schnitzler verzweifelt nach dem Selbstmord seiner Tochter Lili

Ihre Eltern sind wie von Sinnen. Schnitzler hat die Tragödien beschrieben, die einem Menschen widerfahren können. Aber das größtmögliche Unglück selbst erleben zu müssen – damit hat er nicht gerechnet. Er ist ein gebrochener Mann. „Jeder Satz, den ich beginnen will“, notiert er, „zerbricht in seiner Unzulänglichkeit, und das Wort Schmerz ist lächerlich geworden, denn nun weiß ich, dass ich das erste Mal erlebe, was Gott damit gemeint hat“.

Drei Jahre hat Schnitzler noch zu leben. „Ich habe ihn nie mehr gut gelaunt gesehen“, erzählte mir seine Schwiegertochter vor einigen Jahren. „Seine ganze Persönlichkeit war geprägt von Lilis Tod, er hat sich von dieser Katastrophe nie mehr erholt.“

Hofmannsthals Sohn

Auch Hugo von Hofmannsthal verliert seinen Sohn durch Selbstmord: Franz Hofmannsthal, Mitte 20, wurde mit seinen Problemen nicht fertig – auch weil er dem Vorbild des unerreichbaren Vaters nicht entsprochen hat. Kaum ein Dichter hat das Erscheinen des Todes so drastisch beschrieben wie Hofmannsthal in seinem Spiel vom Sterben des Reichen Mannes: „Der Tod steht dicht hinter Jedermann, er hält ihm seine weiße, knochige Hand aufs Herz – und nimmt ihn mit sich.“

Der Schriftsteller konnte nicht ahnen, auf welch dramatische Weise der Tod ihn selbst zu sich rufen würde. Hofmannsthal erleidet in der Stunde, da sein Sohn begraben wird, am 15. Juli 1929, einen Schlaganfall, dem er am selben Tag noch erliegt.georg.markus

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