Weiter kam er nicht, denn da legte Schenk Messer und Gabel beiseite und fragte: „Was haben Sie da gesagt? Wir von der österreichischen Filmindustrie? Haben Sie schon einmal von einem gehört, der behauptet hat: Wir von der ‚Titanic‘?“
Ein Dialog zwischen Otto Schenk und seinem Kollegen Tobias Moretti, mit dem er sich an einen in Kärnten gemeinsam gedrehten Film erinnerte.
Schenk: „Du bist damals mit einem Hund zu den Dreharbeiten gekommen.“
Moretti: „Nein, das war kein Hund.“
Schenk: „Aber natürlich, ich weiß es noch genau, ein großer, weißer Hund.“
Moretti: „Nein, das war eine kleine, schwarze Katze.“
Schenk: „Entschuldige, bin ich der Grzimek (Bernhard Grzimek, deutscher Zoologe, Anm.), dass ich an Hund von einer Katz unterscheiden können muss?“
Bei der Premierenfeier der Schenk-Inszenierung von Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ im Jahre 1975 an der Wiener Staatsoper trat Marcel Prawy auf Schenk zu, um ihm zu gratulieren.
„Otti, es war hinreißend!“
„Na, von dir, Marcello, freut mich das besonders, wenn du das sagst. Du bist ja die lebende Oper!“
„Ja, Otti, es war wunderbar!“
„Ich danke dir, Marcello, mein Lieber, du verstehst ja wirklich was!“
„Ottilein, eine ganz kleine Sache. Wenn der Ridderbusch als Hans Sachs den Wahnmonolog beginnt: ‚Wahn, Wahn, überall Wahn‘, da hält er das Buch so mit der Hand, dass man sein Gesicht nicht gut sieht. Es wäre schöner, wenn man sein Gesicht besser sehen würde.“
Darauf Schenk: „Du Depp, du Ochs, was verstehst denn du von der Oper? Du hast keine Ahnung! Gar nichts verstehst du! Ich hab dich oft in der Loge beobachtet, du spitzt die Ohrwascheln und hörst nur auf die blöde Musik. Du hast noch nie eine Oper gesehen!“
Und sie gingen in alter Freundschaft auseinander.
Als Schenk, in seiner Zeit als Theaterdirektor, von Teddy Podgorski gefragt wurde: „Würdest du auch ein anderes Theater als die Josefstadt nehmen?“, antwortete er schlagfertig wie immer: „Nein! Nicht um die Burg!“
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