Zwei Mandate und ein Minister

Werden die Letzten die Ersten sein? Während SPÖ, FPÖ und Grüne im Burgenland ihre Kandidaten für die Nationalratswahl Ende September längst nominiert haben, ist die Landesliste der
ÖVP erst seit Montagvormittag fix.
Überraschungen gab es auch hier nicht, Umweltminister
Niki Berlakovich aus Nebersdorf führt – wie sein nun-nicht-mehr-Pendant Norbert Darabos von der SPÖ – die Landesliste und den Regionalwahlkreis 1B Süd an. Im Nordburgenland ist Nationalrat Oswald Klikovits aus Siegendorf Listenführer. Parteichef Franz Steindl, auf dessen Vorschlag der Landesparteivorstand die Liste einstimmig abgesegnet hat, hält zwei Mandate „für realistisch“. Wenn die Volkspartei im Burgenland zumindest 30 Prozent (2008: 29 Prozent; 2006 waren es 36 %) erreiche, sei „alles möglich“.
Auf den weiteren Plätzen sind die Bürgermeister Markus Ulram (Halbturn) und Bundesrat Walter Temmel (Bildein), an fünfter Stelle folgt mit Landtagsabgeordneter Andrea Gottweis aus Pinkafeld die erste Frau. Auf den ersten vierzehn Plätzen finden sich sechs Männer und acht Frauen. Thematisch lehnt sich die Landes- an die Bundespartei an, „leistbares Wohnen, die rot-grüne Abzocke unserer Pendler in Wien und die Weiterentwicklung des ländlichen Raumes bleiben die bestimmenden Themen“, sagte Steindl.
Gerade was die Stärkung des ländlichen Raumes betreffe, habe
Berlakovich auch fürs Burgenland „hervorragende Arbeit“ geleistet, ist
Steindl überzeugt, dass der Ressortchef auch der nächsten Bundesregierung als „Burgenland-Minister“ angehört.
Wie sieht der Mittelburgenländer, der zuletzt in der Bienen-Diskussion arg ins Trudeln kam und sich aktuell mit dem Vorwurf herumschlagen muss, sein Chauffeur sei zu schnell unterwegs gewesen (s. Bericht links unten), seine Minister-Chancen? „Dass es im politischen Leben Auf und Ab gibt, hat ja schon jeder erfahren“, aber er mache seine Arbeit sehr gerne und stehe auch für eine Fortsetzung zur Verfügung. Sein Verhältnis zu ÖVP-Bundesparteichef Michael Spindelegger sei „ausgezeichnet“, befindet der Vizebundesparteichef. Im Fall des Falles würde er aber auch in den Nationalrat gehen.
Der Countdown für die Wahl beginnt schon jetzt mit einer Tour durchs Land, bis Sonntag wollen Steindl & Co 45 Veranstaltungen absolvieren. Und im Herbst als Erster durchs Ziel gehen, mit „Spindelegger als Kanzler“.
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