Winzer-Genossenschaft setzt künftig auf volle Flaschen(weine)

Aus „Blaufränkischland“ wird „Eichenwald“ – Genossenschaft aus Horitschon startet neu durch
Mit einem Neustart wollen sich kleine Winzerbetriebe in Horitschon das wirtschaftliche Überleben sichern.

Sie bezeichnet sich selbst als das größte rotweinproduzierende Weingut Österreichs, nun wagt die in den 1960er Jahren gegründete Genossenschaft im mittelburgenländischen Horitschon aus einer wirtschaftlichen Notwendigkeit heraus einen Neustart. Die „Vereinten Winzer Blaufränkischland eGen“ firmieren nun – in Bezug auf ihre Wurzeln – als „Eichenwald Weine eGen“.

„Industrielle Weingüter sind weltweit im Vormarsch. Wir sehen es als unsere Pflicht, unser Blaufränkischland davor zu bewahren“, sagt Geschäftsführer Johannes Forauer. Dieser Entwicklung wolle man mit einem speziellen Marketing-Konzept begegnen, das vor allem darauf abziele, die „kleinen Bauern hervorzuheben“, sagt Forauer, dessen Familie der Genossenschaft seit jeher als Traubenlieferant diente.

Winzer-Genossenschaft setzt  künftig auf volle Flaschen(weine)

Das Team: Obmann E.Mayrhofer, Geschäftsführer J. Forauer, Verkaufsleiter A. Altmann, Kellermeister G. Wolf (v.l.)

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Vier Millionen Kilo Trauben liefern die 100 Produzenten aus rund 400 Hektar Weingärten im Blaufränkischland im Durchschnitt pro Jahr an die Genossenschaft. Daraus werden etwa drei Millionen Liter Wein hergestellt. Rund 80 Prozent davon werden im Großgebinde an den Lebensmittelhandel wie die Rewe-Gruppe (Billa, Merkur) verkauft. „Unser langfristiges Ziel ist es, 100 Prozent in Flaschen an Handel und Gastronomie zu verkaufen.“ In einem ersten Schritt wolle man den Flaschenwein-Verkauf, der derzeit bei 20 Prozent liegt, bis 2020 um etwa die Hälfte steigern.

Bei der Umsetzung des Konzepts werde sich die Genossenschaft auf die Geschichte der Region beziehen, bei denen Eichenwälder eine wichtige Rolle spielten. Sagen und Mythen finden nun auf den Etiketten jeder Flasche Platz.

Burgenlands Weinbau-Präsident Andreas Liegenfeld sieht es als „wichtig, dass in so einem großen Betrieb wie in Horitschon Weichenstellungen passieren“. Für die etwa 10 bis 15 Prozent der frei verkaufenden Traubenproduzenten, die den jährlichen Preisschwankungen am Markt unterworfen seien, würde es künftig wohl schwierig, sich keiner Genossenschaft anzuschließen, befürchtet Liegenfeld.

www.eichenwald.at

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Die neuen Weinetiketten erzählen alte Sagen

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