Eltern demonstrieren gegen Volksschuldirektorin

Eine Menschenmenge demonstriert mit Schildern vor einem Gebäude.
Vor zwei Jahren wurde die Schulleiterin suspendiert. Jetzt darf sie laut Landesverwaltungsgerichtshof zurück

Rund 90 Eltern und Großeltern versammelten sich Freitagfrüh vor der Volksschule Wiesen. "Alleingelassen von den Behörden" und "Wo ist das Recht unserer Kinder?" steht auf den mitgebrachten Transparenten. Die Eltern sind empört, weil die suspendierte Direktorin laut Landesverwaltungsgerichtshof wieder die Schulleitung übernehmen darf. "Die Aktion ist ein Hilferuf von uns. Wir sind mit dem Bescheid des Landesverwaltungsgerichtshofes nicht einverstanden und wehren uns dagegen, dass die suspendierte Direktorin wieder zurückkommt", sagt Kerstin Stocker, die Obfrau des Eltervereins der Volksschule Wiesen. Die Eltern kündigen an, ihre Kinder von der Schule zu nehmen, wenn sie zurückkommt.

Probleme mit der Direktorin habe es seit Jahren gegeben – von "unmenschlichem Verhalten gegenüber Kindern" war die Rede. Schließlich hat Landesschulrats-Präsident Gerhard Resch ein Machtwort gesprochen und die Schulleiterin suspendiert (der KURIER berichtete). Die ehemalige Direktorin hat dagegen Berufung eingelegt und bekam nun vom Landesverwaltungsgerichtshof Recht.

Für Resch ist dies nicht nachvollziehbar. "Es gibt zwei Verfahren. Eines aufgrund der Anschuldigungen und eines aufgrund der Suspendierung. Unglücklicherweise wurde zuerst der Akt der Suspendierung angesehen, ohne die Anschuldigungen vom anderen Akt zu kennen", erklärt Resch. Auf Nachfrage beim Landesverwaltungsgerichtshofs wann eine Entscheidung über die Anschuldigungen getroffen wird, sagt Präsident Manfred Grauszer: "Der Bescheid ging bereits zur Post."

Auch Bürgermeister Matthias Weghofer war beim Eltern-Protest dabei. "Die ganze Gemeinde steht voll und ganz hinter den Eltern", sagt Weghofer. Die suspendierte Direktorin war zu keiner Stellungnahme bereit. Wann sie zurückkommt, ist noch offen.

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