"Wiederhören" nach 200 Jahren

Schloss Esterházy in Eisenstadt, mit Blumen im Vordergrund.
Zum Start der Lieb­haber-Concerte rufen „I Virtuosi ambulanti“ einen vergessenen Komponisten Eisenstadts in Erinnerung.

Schlag auf Schlag platziert "festival.Esterházy" seine diesjährigen Konzertformate auf dem burgenländischen Veranstaltungskalender. Ging erst am Wochenende das vierteilige Streichquartett-Festival an den Start, macht kommenden Samstag das erste der sogenannten Liebhaber-Concerte von sich Hören. Deren Ziel: die in Vergessenheit geratene Salon-, Privat- oder Hausmusik, wie sie um 1800 in der ganzen Donaumonarchie, vor allem aber in Wien, populär war, ins 21. Jahrhundert zu holen.

Zum Auftakt am 28. April nehmen sich diesem Auftrag "I Virtuosi ambulanti", zu Deutsch die wandernden Virtuosen, an. 2008 in München zur Pflege der Salonoper gegründet und nach Valentino Fioravantis gleichnamiger komischer Oper benannt, würdigt das Ensemble beim Gastspiel im Haydnsaal einen Eisenstädter Komponisten, dessen Werke in seiner Heimatstadt 200 Jahre lang nicht aufgeführt wurden. Sein Name ist Joseph Weigl (1766 bis 1846), dessen Patenonkel war kein Geringerer als Joseph Haydn.

Beim " Wiederhören" bieten "I Virtuosi ambulanti" mit Weigls Salonkantate "Il Sacrifizio" (Das Opfer) ein Auftragswerk von Kaiserin Maria Theresia von Neapel-Sizilien, das 1806 zum Geburtstag von Kaiser Franz I. privat am Wiener Hof uraufgeführt wurde. Das royale Geburtstagsständchen in zeitgenössischer Erstaufführung steht unter der musikalischen Leitung von Philipp Vogler, Margarita De Arellano, Hélène Lindqvist, Vassilis Kavayas und Thomas Stimmel singen in den Hauptrollen.

"I Virtuosi ambulanti": Sa, 28. April, 19.30 Uhr, Schloss Esterházy, Haydnsaal, Einführungsgespräch: 18.30 Uhr (Empiresaal); Eintritt 45–18 €, erm. 15,30–38,20 €; Karten: Esterházy Ticketshop im Schloss, auf www.oeticket.com bzw. www.esterhazy.at; www.virtuosi-ambulanti.de

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