Viel Geld und Arbeit für die Fisch

Ein befestigter Bachlauf mit Steinen und üppiger Vegetation an den Ufern.
Die Wulka soll wieder einen natürlichen Verlauf mit Fischaufstiegshilfen erhalten. Bis 2015 werden 600.000 Euro verbaut.

Im wahrsten Sinne des Wortes "für die Fisch" sind jene 600.000 Euro, die entlang der Wulka in die Errichtung von Fischaufstiegshilfen fließen. Denn bisher konnten die Fische im Fluss nur in eingeschränkten Bereichen leben. Knapp 40 Wassermühlen mit ihren Staumauern und Geländeabstürzen stellten unüberwindbare Hindernisse dar. Mehl gemahlen wird schon lange keines mehr, lediglich die letzte noch betriebene Mühle in Antau dient zur Stromerzeugung.

"Was man früher verhunzt hat, versucht man nun wieder in Ordnung zu bringen", bringt es Helmut Rojacz, Leiter des Referates für Wassermengenwirtschaft im Amt der Landesregierung, auf den Punkt. Österreichweit stehen für die ökologische Neugestaltung bzw. Renaturierung von Gewässern, die in der Vergangenheit künstlich begradigt oder umgeleitet wurden, beachtliche Mittel zur Verfügung. Die Gesamtkosten von 600.000 Euro für die Wulka teilen sich Bund (60 Prozent), Land (30 Prozent) und betroffene Gemeinden (10 Prozent).

Derzeit werden bzw. wurden in Zemendorf und Pöttelsdorf fünf Fischaufstiegshilfen errichtet. Wo Platz ist, baut man völlig neue Umgehungsgerinne. Oder man reißt die bis zu drei Meter hohen  Abstürze ab und ersetzt sie durch einen "biologisch-ökologischen Flussaufbau", wie es Rojacz beschreibt.  

Für den Experten ist das Ziel klar: "Am Ende des Tages wollen wir einen ökologisch guten Zustand des Gewässers zusammen mit einer Verbesserung der Wasserqualität erreichen". Quasi als Nebeneffekt bieten die neuen Umgehungsgerinne in naher Zukunft ein zusätzliches Naherholungsgebiet in den Gemeinden. Denn: "Der Mensch ist ,part of the game’", wie Rojacz lachend betont.

Diese Maßnahmen laufen unabhängig von den  Bemühungen um den Ausbau des Hochwasserschutzes im Wulkatal . Unbeabsichtigter, aber nicht unerwünschter Nebeneffekt: Durch den naturnah gestalteten Fluss entstehen zusätzliche Pufferzonen bei Hochwasser. Bis 2015 sollen alle Bausünden der Vergangenheit an der Wulka beseitigt werden. "Die Fische  können dann  ohne jedes Hindernis vom Neusiedler See bis nach Forchtenstein hinauf wandern", verspricht Rojacz.

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