"Sulz" soll vermarktet werden
Die Vermarktung des örtlichen Heilwassers (siehe Zusatzbericht) wird in der mittelburgenländischen Gemeinde Piringsdorf bereits seit einigen Jahren angestrebt. 2007 etwa gab es auch Verhandlungen mit thailändischen Investoren, die sich an der Errichtung eines Gesundheitszentrums beteiligen wollten. Dem Vernehmen nach war das Projekt gescheitert, weil sich die Investoren höhere Förderungen ausgerechnet hatten, als dann tatsächlich zugesichert wurden.
Rund 300.000 Euro habe die Gemeinde jedenfalls bereits für Bohrungen bzw. Untersuchungen und Machbarkeitsstudien ausgegeben, sagt Vizebürgermeister Michael Böhm (ÖVP). Jetzt wolle man die "
Sulz", wie das Quellwasser von der Bevölkerung genannt wird, endlich kommerziell nutzen.
Daher hat die Gemeinde die H.E.L.P. Tourismus Coaching Unternehmensberatung beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, erklärt SP-Bürgermeister Stefan Hauser. Geplant sei ein Hotel mit 70 Zimmern samt Gastronomie.
"Der Schwerpunkt soll einerseits in der Gesundheitsprävention für Magen- Darmstörungen (das Heiltrinkwasser ist dafür offiziell anerkannt), Nierenstein-, und Gallensteinbeschwerden, sowie bei "Burn-out-Syndromen,..., Mentaltraining, gesundes Essen und Trinken sein", ist auf der Homepage der Gemeinde zu lesen. Außerdem soll "das Authentische, die Natur in all ihren Facetten, zum Wohle der Gäste", angeboten werden. Auch eine Kooperation mit einem Krankenhaus bzw. Ärzten sei angedacht.
Förderungen
Betreiber soll die Firma H.E.L.P. sein. "Derzeit sind wir aber noch auf der Suche nach Investoren,", so
Hauser. Bis Juni soll das Projekt auf Schiene sein. Es sei ein letzter Versuch zur Vermarktung der Heilquelle. Vom Land gebe es jedenfalls Förderzusagen, so Hauser. Auch Gesundheitslandesrat Peter Rezar würde eine Nutzung der Heilquelle befürworten".
Konkurrenz zu bestehenden (Wellness-)Hotels in der Thermenregion Lutzmannsburg wäre das Piringsdorfer Hotel nicht, sagt Hauser. "Es ist ein Nischenprojekt."
Wissenschaftlich anerkanntes Heilwasser
Schon vor mehr als 200 Jahren wurde in der Piringsdorfer Pfarrchronik festgehalten, dass "das Wasser von dort viel besser ist als Wein und Bier". Im Jahr 2007 wurde es nach mehrfachen Bohrungen, wissenschaftlich bewiesen, dass die Sulzquelle eine Heilquelle ist. Um diese Bezeichnung führen zu können, muss das Wasser eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. So muss es etwa eine spezifische Beschaffenheit aufweisen und eine wissenschaftlich anerkannte Heilwirkung ausüben.
Laut "Heilwasseranalyse" enthält das Wasser aus 120 Meter Tiefe 2930 mg Mineralstoffe je Liter. Die Proben ergaben, dass es sich um einen Natrium-Calcium-Hydrogencarbonat-Mineralwassersäuerling mit einem Gehalt an gelöstem von zwei Gramm je Liter handelt. Pro Sekunde werden 2,3 Liter gefördert.
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