Stromsparen mit Klärschlamm

Stromsparen mit Klärschlamm
In Wulkaprodersdorf soll eine Anlage errichtet werden, die Energie aus dem Klärschlamm von 26 Gemeinden gewinnt.

Wir kriegen wieder einmal das Fett ab“, ärgert sich Grete Krojer, Gemeinderätin der Unabhängigen Dorfliste Wulkaprodersdorf (UDW). Denn geht es nach den Plänen der beiden regionalen Abwasserverbände soll in dem 1800-Seelen-Ort bald der Klärschlamm, der aus dem Abwasser von 26 Gemeinden anfällt, gesammelt werden und in einer Art Biogasanlage Energie liefern. Wobei Krojer das Projekt ökologisch für „sehr sinnvoll“ hält, aber massive Bedenken bezüglich der finanziellen Umsetzbarkeit hat. Außerdem kritisiert sie: „Bisher hat es null Informationen darüber gegeben.“

Das will SP-Bürgermeister Rudolf Haller nicht auf sich sitzen lassen: „Worüber sollen wir informieren, über ein Luftschloss?“ Ob das Projekt realisiert werde, hänge von einigen Faktoren ab. Der wichtigste sei Geld. Die Errichtung dieser Anlage zur „Schlammfaulung“ und der Bau einer 4,5 km langen Transportleitung von der Kläranlage in Eisenstadt zu jener in Wulkaprodersdorf würden rund 7 Millionen Euro kosten. „Falls wir keine Förderungen von Bund und Land bekommen, wird das Projekt nicht umgesetzt“, sagt der Ortschef. Außerdem will er für seine Gemeinde eine Standortentschädigung: „Sonst stimmen wir sicher nicht zu.“

Während Krojer an der Wirtschaftlichkeit zweifelt, sieht Haller das gelassen: „Energie wird sicher nicht billiger.“ Die Kläranlage in Wulkaprodersdorf verbraucht jährlich rund 2 Gigawatt Strom, 1,5 Gigawatt würden künftig aus dem Klärschlamm gewonnen.

Auch in Eisenstadt sieht man nur Vorteile. „Durch Stromeinsparungen sollen sich die Investitionen nach 30 Jahren rechnen“, informiert Richard Höbausz, Obmann-Stellvertrete des Abwasserverbandes Eisenstadt-Eisbachtal (inklusive Großhöflein, Müllendorf und Trausdorf). Eisenstadt würde sich außerdem eine teure Erweiterung der Kläranlage ersparen, „was wahrscheinlich schon in fünf Jahren fällig wäre“, meint Höbausz. Der VP-Gemeinderat betont, dass nur eine gemeinsame Anlage Sinn macht: „Das rechnet sich nur ab einer gewissen Größe“. Und Wulkaprodersdorf habe die größere Kläranlage (zum Wasserverband Wulkatal gehören 22 Gemeinden) und geeignet

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