Streit zwischen Rendi-Wagner und Doskozil eskaliert : "SPÖ-Zentrale lügt sich in den Sack"

Streit zwischen Rendi-Wagner und Doskozil eskaliert : "SPÖ-Zentrale lügt sich in den Sack"
Im Konflikt zwischen Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil legt der burgenländische Landesgeschäftsführer Roland Fürst jetzt noch nach. Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch reagiert erbost.

Dass Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bezogen auf sein innerparteiliches Verhalten mit FPÖ-Chef Herbert Kickl verglichen hat - der KURIER berichtete -, lässt im roten Burgenland die Wogen hoch gehen. Während Doskozil selbst noch relativ sachlich und zurückhaltend reagierte, legte dessen Landesgeschäftsführer Roland Fürst jetzt allerdings nach.

Gegenüber dem KURIER sagte er: "Vielleicht wäre es gescheit, wenn die Parteivorsitzende in sich geht und überlegt, wer da parteischädigend agiert und wer für das schlechteste Wahlergebnis der Sozialdemokratie verantwortlich ist." Das sei sicher nicht ein Landeshauptmann, der mit sozialdemokratischen Themen im Burgenland die absolute Mehrheit gemacht hat.

Streit zwischen Rendi-Wagner und Doskozil eskaliert : "SPÖ-Zentrale lügt sich in den Sack"

SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst (rechts)

"Kickl-Vergleich"

Fürst weiter: "Der Landeshauptmann hat nicht sie angegriffen, sondern ein System beschrieben." Pamela Rendi-Wagner wiederum habe ihn immer direkt attackiert. Als sie ihm vorwarf, mit seinen Covid-Lockerungen die Bevölkerung zu gefährden, als sie ihn wegen der Ermittlungen in der Causa Commerzialbank ein Stilllegen der Funktion nahegelegt hat und "jetzt der Kickl-Vergleich".

Seiner Meinung nach lüge sich die SPÖ-Zentrale in den Sack, wenn dort gute Umfrageergebnisse kommuniziert werden. Die Bundespartei liege immer noch auf dem schlechten Level der Wahl im Jahr 2019. Fürst: "Und das in einer Zeit einer desolaten Bundesregierung, das ist für eine stolze Partei wie die Sozialdemokratie ein Armutszeugnis."

Roland Fürst legt der Bundesparteivorsitzenden auch nahe, sich genau anzuschauen, welche Berater sie um sich hat. Was diese derzeit abliefen "ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss und stark zu hinterfragen".

Deutsch reagiert

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch reagierte auf diese Aussagen verärgert. Landesgeschäftsführer Roland Fürst solle "diese schädigenden Aussagen sofort beenden". Er könne gerne Kritik intern äußern. Es sei auch das Ergebnis der internen Parteiumfrage gewesen, dass die Parteimitglieder wollen, dass diese Diskussionen intern geführt werden. Zu den Umfragen merkte Deutsch an, dass manche wohl ein Problem damit haben, dass die Werte der SPÖ jetzt steigen.

Anm.: Der Artikel wurde um 20.40 Uhr mit den Aussagen von Christian Deutsch ergänzt

"Rotes Foyer" der SPÖ

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