Staatsanwaltschaft: Drei Männer rittern um Chefposten

Ein Polizeiauto steht vor einem Gerichtsgebäude.
Der Swoboda-Nachfolger tritt das Amt wahrscheinlich am 1. August an.

Drei Männer haben sich bisher für die Leitung der Staatsanwaltschaft Eisenstadt beworben: Gerhard Jarosch, Hans Fuchs und Hans-Peter Kronawetter rittern um die Nachfolge des Mitte April völlig überraschend verstorbenen Wolfgang Swoboda. Der 55-Jährige hatte bei einer Fahrradtour ein Herz-Kreislaufversagen erlitten.

Die Bewerbungsfrist endete am Donnerstag, man werde aber ein oder zwei Tage zuwarten, um eventuell noch postalisch einlangende Bewerbungen zu berücksichtigen, erklärte der Leiter der zuständigen Oberstaatsanwaltschaft Wien, Werner Pleischl, dem KURIER.

Eine vierköpfige Personalkommission werde dann eine Reihung erstellen und der Justizministerin vorlegen. Ministerin Beatrix Karl (ÖVP) übermittelt anschließend ihren Vorschlag an den Bundespräsidenten. Die Ressortchefin ist zwar nicht an die Empfehlung der Personalkommission gebunden, halte sich aber „praktisch immer“ an den Vorschlag und auch an die Reihung, heißt es.

Jarosch, der ebenso wie Kronawetter derzeit bei der Staatsanwaltschaft Wien arbeitet, ist in Eisenstadt kein Unbekannter. Der Präsident der Vereinigung Österreichischer Staatsanwältinnen und Staatsanwälte (er folgte in dieser Funktion 2010 übrigens auf Swoboda) war schon von 1999 bis 2003 bei der Anklagebehörde im Burgenland. „Ich habe mich in Eisenstadt sehr wohl gefühlt“, sagt Jarosch zum KURIER. Ein Naheverhältnis zu Eisenstadt hat auch der im Burgenland lebende Fuchs. Der frühere Erste Staatsanwalt in Wiener Neustadt ist jetzt in der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien tätig.

Ob sich die Neubesetzung noch per 1. Juli ausgeht, kann Pleischl noch nicht sagen, realistischer sei wohl der 1. August. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt verfügt über sieben Staatsanwälte, dazu kommen die Erste Staatsanwältin und der Leiter.

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