Schneeschaufeln als gutes Geschäft

Ein Mann mit Warnweste schaufelt Schnee auf einer Straße.
Schneeräumungsfirmen sind auch von Privaten immer mehr gefragt. Günter Karlich ist seit 13 Jahren im Geschäft.

Wenn der Trausdorfer Günter Karlich aufsteht, schaut er zunächst einmal aus dem Fenster und dann den Wetterbericht. Denn für Karlichs Arbeit ist das Wetter  "das Um und Auf", schließlich hat er eine Firma für Gartenpflege und Schneeräumung.

Vergangene Woche sind er und seine fünf Mitarbeiter ganz schön drangekommen. Denn Schnee samt Sturm schafft jede Menge Arbeit.  Tagwache ist dann um 3 Uhr früh. "In der Früh und am Vormittag wird bei jedem Kunden zwei Mal geräumt, am Nachmittag wieder und abends wird’s dann schon 23 Uhr", schildert Karlich.

Dabei lassen den Firmenchef Schneeverwehungen ziemlich kalt. Was er gar nicht mag, ist Eisregen. "Das hatten wir letztes Jahr: Minusgrade und es hat geschüttet. Da kann man Salz streuen, was man will, und es bringt nichts."  In der letzten Saison habe man überhaupt tonnenweise Salz einsetzen müssen. Der heurige Winter war bis vor einer Woche gemütlich: "Ich bin ganze fünf Mal ausgefahren."

Steigende Nachfrage  

In Eisenstadt zählt der Unternehmer knapp 40 Kunden, dazu kommt noch Kundschaft in St. Margarethen, Oslip, Rust und natürlich in der Heimatgemeinde Trausdorf. Der Kundenstock sei bunt gemischt – von Wohnbaugenossenschaften über Firmen bis hin zu Privaten.

Die Nachfrage sei "sehr gut" und in den vergangenen Jahren konstant gestiegen. Auch die Konkurrenz sei immer mehr geworden, "nimmt mir aber keine Kundschaft weg", meint Karlich gelassen.

Vor 15 Jahren hat sich der frühere Bank Burgenland-Mitarbeiter mit einer Gartenpflege-Firma selbstständig gemacht. Weil die Leute immer wieder nachgefragt haben, hat er "notgedrungen" auch Schneeräumung angeboten. "In den vergangenen 13 Jahren habe ich nur einen einzigen Haftungsfall gehabt – da ist eine Frau ausgerutscht", zeigt sich Karlich zufrieden.

Auch wenn Traktor und Schneefräse zur Verfügung stehen, werde das Meiste doch per Hand geschaufelt. Seinen Kunden verrechnet er eine Pauschale pro Saison: "Einmal ist viel, einmal wenig zu tun. Einmal gewinne ich, einmal die Kunden." Bereitschaft hat er – wetterabhängig – immer, natürlich auch am 24. Dezember: "Aber seit ich die Firma hab, waren wir am Heiligen Abend noch nie im Einsatz."

Sisyphusarbeit: Gehsteige räumen Eis und Schnee Haus- und Grundstücksbesitzer im Ortsgebiet haben die Gehsteige in der Zeit von 6 bis 22 Uhr von Schnee oder Verunreinigungen sauber zu halten und bei Schnee und Glatteis zu streuen. Auch wenn kein Gehsteig vorhanden ist, muss ein Weg mit einer Breite von einem Meter freigeschaufelt bzw. gestreut werden. Sollte ein Schneepflug der Straßenverwaltung Gehsteig oder Gehweg wieder zuschütten, hat der Liegenschaftseigentümer Pech: Er ist auch dann verpflichtet, den Schnee wieder wegzuräumen. Im Fall einer Anzeige ist die Verwaltungsstrafe in Höhe von 72 Euro noch das geringste Übel. Verletzt sich ein Passant, gibt es strafrechtliche und zivilrechtliche (z.B. Schmerzensgeld) Konsequenzen.

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