Schicksalsschlag: "Samuel ist ein Kämpfer"

Schicksalsschlag: "Samuel ist ein Kämpfer"
Vor zwölf Wochen platzte bei dem sportbegeisterten neunjährigen Samuel ein angeborenes Aneurysma im Gehirn. Der Bub ist nun rund um die Uhr pflegebedürftig.

Christian Schwarz sitzt in seinem Tattoo-Studio in Mattersburg.  Immer wieder schaut er auf das Handy, das vor ihm liegt. "Falls das Spital anruft", sagt Schwarz. Zwölf Wochen ist es  her, dass  bei seinem neunjährigen Sohn Samuel ein angeborenes Aneurysma im Gehirn geplatzt ist. Ein Tag, der das Leben der Familie schlagartig veränderte. Elf Stunden lang kämpften die Ärzte bei einer Operation um das Leben des jungen Eisenstädters.  Christian Schwarz und Samuels Mutter Daniela (die beiden leben getrennt) bangten um das Leben ihres  Kindes.

"Es war ein Dienstag, Samuel sollte in die Schule gehen. Plötzlich hatte er Kopfweh. Er ist hysterisch geworden, weil er solche Schmerzen hatte. Das letzte, was er gesagt hat, war: ,Mama ich will nicht operiert werden, ich will nicht dumm sein’", schildert Christian Schwarz.

Dann verlor Samuel das Bewusstsein.  Die Operation wurde wenige Stunden später im AKH durchgeführt. "Mir ist in der Zeit so viel durch den Kopf gegangen. Das ihm das mit neun Jahren passiert, ist eine Katastrophe."

Samuel wurde die linke Schädeldecke entfernt. "Die Ärzte haben uns gesagt, dass wir mit dem Schlimmsten rechnen müssen. Nach drei Wochen haben sie uns gesagt, dass der Hirndruck nicht runtergeht und dass er sterben werde, wenn sich das nicht bessert. Wir sollten unsere Zustimmung  zur Entfernung der rechten Schädeldecke geben. Die einzige minimalste  Chance, so hat uns der Arzt gesagt, ist , dass er Wachkoma-Patient wird.  Wir wollten ihm aber nicht noch eine Operation antun. Und am nächsten Tag war auf einmal der Hirndruck herunten", sagt Schwarz. "Es war sein Schicksal, dass er lebt."

Wachkoma

Eine Gruppe von Menschen posiert mit einem Schild „10.000€ für Samuel“ für ein Foto.

Die Ärzte hatten den Eltern gesagt, dass ein starker Schaden im Gehirn entstanden sei. "Er hat eine starke spastische Lähmung, kann sich kaum bewegen. Wir wissen  nicht, ob er sehen kann. Das einzige, wie er sich artikulieren kann, ist Schreien.  Man hat uns gesagt, er  hat das apallische Durchgangssyndrom (Wachkoma, Anm)."

Samuels Mutter ist jeden Tag bei ihrem Sohn im Preyer’schen Kinderspital in Wien. "Wir halten alle zusammen.  Ich muss jetzt viel arbeiten,  damit ich Samuel finanziell unterstützen kann." Für die Zeit nach seinem Aufenthalt im Spital suchen Samuels Eltern nach einer neurologischen Rehabilitation. "In der Schweiz oder in Italien gibt es solche Rehas. Das ist die Hoffnung, für die  lebe ich."

Am 6. Juli wird Samuel zehn Jahre alt. Christian Schwarz will seinem Sohn eine Torte schenken. Eine, die gut duftet, weil Samuel Gerüche wahrnehmen kann. Und was wünschen sich die Eltern für Samuel? "Wir hoffen, dass er  im Rollstuhl sitzen und seine Hände bewegen kann, dass er  lacht und ein Eis isst. Unser Sohn ist ein Kämpfer. Wir unterstützen ihn nur. Egal, wie lange das dauert",  sagt  der Vater.

Spenden: Welle der Hilfsbereitschaft Samuel ist rund um die Uhr pflegebedürftig, nach der Reha muss  er in eine speziell ausgestattete Wohnung umziehen.  Der FC St. Georgen und  VP-Stadtchef Thomas Steiner haben aus dem Sozialfonds 3000 € gespendet. Bei Benefizevents, die der Verein Herzenserfinder und die SP organisierten, wurden 10.000 € gesammelt. Insgesamt wurden 18.000 € auf ein Spendenkonto (U-10 St.Georgen/Eisenstadt für Samuel, Raiffeisenbank, BLZ.: 33000, Kto.Nr.: 1314277) einbezahlt.

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