Raubüberfall statt Liebesurlaub: Haftstrafen für Täter

Raubüberfall statt Liebesurlaub: Haftstrafen für Täter
Nach dem Überfall auf eine Eisenstädter Juwelier wurden drei Männer und eine Frau schuldig gesprochen.

Sie hatte noch nie im Leben ihre Heimat verlassen. Als ihr 13 Jahre älterer Freund die Litauerin im Dezember des Vorjahrs zu einem Urlaub nach Österreich einlud, schwebte die 26-Jährige auf Wolke sieben. Doch aus dem vorweihnachtlichen Liebeszauber wurde nichts. Stattdessen soll der 39-Jährige einen schweren Raubüberfall auf eine Juwelier in der Eisenstädter Innenstadt geplant haben. Seine Freundin war Teil seines Planes. Zwei weitere Landsmänner, 25 und 30 Jahre alt, führten die Tat schließlich aus. Am Donnerstag wurden das Duo rechtskräftig zu neun bzw. sechs Jahren Haft verurteilt. Die 26-jährige wurde als Beitragstäterin zu zweieinhalb Jahren unbedingt verurteilt, der 39-jährige „Anstifter“ fasste sechs Jahre Haft aus – dieses Urteil ist nicht rechtskräftig.

Pistole und Axt

Mit einer laut Anklage „täuschend echt aussehenden Pistole“ und einer Axt bewaffnet, stürmten der 25-jährige Litauer und sein 30-jähriger Landsmann am 21. Dezember das Juweliergeschäft. Während der Jüngere der beiden die Vitrine mit den Uhren einschlägt, hat sein Komplize die Waffe in der Hand. Das Duo erbeutete drei hochpreisige Uhren um Wert von 21.000 Euro und flüchtete.

Für den 30-Jährigen endete die Flucht nach wenigen Metern: Beamte des Landeskriminalamts, die am Christkindlmarkt im Einsatz waren, schnappten den Litauer. Wenig später wurde auch sein Komplize erwischt. Einem pensionierten Gymnasialprofessor, der mit seinem Enkerl im Schlosspark spazieren war, kam der nervös wirkende 25-Jährige verdächtig vor, er informierte die Polizei.

Die 26-jährige mutmaßliche Beitragstäterin, die im Schlosspark auf die Übergabe der Beute wartete, brach vor Gericht in Tränen aus. Sie habe zunächst gar nichts von dem Überfall gewusst. Als sie und ihr Freund nach dem Überfall beim Grenzübergang Drasenhofen gefasst wurden, legte sie ein umfassendes Geständnis ab. Sie belastete damit ihren Freund und auch sich selber schwer.

Der 39-Jährige bestreitet jeglichen Zusammenhang zu der Tat. Die beiden Räuber habe er gar nicht gekannt. Auf seinem Handy fanden die Ermittler allerdings Fotos des 30-Jährigen sowie Textnachrichten, die in Zusammenhang zu dem Juwelierraub stehen. Außerdem, sagt ein Chefinspektor, bestehe ein Bezug zwischen dem 39-Jährigen und einem Mitglied einer Tätergruppe, die 30 bis 35 Personen umfasse.

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