Pensionistin mit Messer getötet: Opfer nannte Täternamen

Dieses Haus wurde zum Tatort.
Die 75-Jährige gab den Rettungskräften am Telefon den Namen des Verdächtigen bekannt.

Eine 75-Jährige, die am Samstag nach mehreren Messerstichen, die ihr ein 31-jähriger Burgenländer in ihrem Haus in Rohrbach (Bezirk Mattersburg) zugefügt haben soll, im Spital gestorben ist, hat am Telefon noch selbst den Namen des mutmaßlichen Täters genannt. Das teilte Roland Koch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, heute, Montagmittag der APA mit.

Die Frau sei mit einem Messer "attackiert" worden und habe "mehrere Messerstiche im Bereich des Oberkörpers erhalten - wie viele, ist Gegenstand der Ermittlungen", sagte Koch. "Diese Messerstiche haben zunächst lebensgefährliche Verletzungen zu Folge gehabt. Sie hat aber selbst die Rettungskette in Gang gesetzt, selbst den Notruf gewählt und im Zuge dieses Notrufs auch den Namen des Beschuldigten genannt", berichtete der Sprecher. Der Ehemann der Pensionistin habe sich zwar im Haus befunden, sei aber kein Tatzeuge.

31-Jähriger unter Mordverdacht

Nähere Umstände zum Verhältnis zwischen Opfer und dem mutmaßlichen Täter oder zur Tat seien noch offen. Außerdem werde man keine weiteren Personendaten zum Verdächtigen nennen, da die Gefahr bestehe, dass der Mann identifiziert werde, hielt Koch fest.

Der 31-jährige Beschuldigte, der unter dringendem Mordverdacht steht, habe sich in zwei polizeilichen Einvernahmen "so weit geständig verantwortet, dass er gesagt hat, er hat diese Messerstiche geführt. Alles Weitere ist Gegenstand von Ermittlungen. Es gibt Ansätze, die schon zu öffentlichen Spekulationen geführt haben. Diese werden von uns nicht kommentiert, dementiert oder bejaht. Wir wollen seriös ermitteln bzw. dass die Polizei seriös ermitteln kann", sagte der Sprecher der Anklagebehörde.

Gemeint sind damit Medienberichte etwa zum Motiv. Die Zeitung Heute schrieb in ihrer Ausgabe am Montag, dass der Mann Gefallen an zwei Zierpölstern gefunden haben soll. Koch auf die Frage nach dem Motiv des Burgenländers: "Wir sind noch nicht so weit in den Ermittlungen, dass wir das gesichert sagen können und spekulieren wollen wir nicht. Die Tat hat im Haus stattgefunden. Weitere Details geben wir nicht bekannt".

Obduktion des Opfers

Der mutmaßliche Täter soll im Laufe des Montags in die Justizanstalt eingeliefert werden. Die Untersuchungshaft ist noch nicht beantragt. Der Antrag dürfte aber "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" am Dienstag gestellt werden.

Die Bluttat hatte sich am Samstag gegen 17.30 Uhr ereignet. Der Verdächtige wurde kurze Zeit später im Ortsgebiet von Rohrbach gefasst. Eine Obduktion des Opfers wurde angeordnet und soll diese Woche erfolgen. Mit einem Ergebnis sei allerdings nicht so schnell zu rechnen.

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