Wo wenige Zentimeter zum Sieg führen

Para-Ski – Skifahren und Fallschirm-Zielspringen – eine Kombination, die im Burgenland Exotenstatus hat. Aber mit dem in Eisenstadt lebenden Wolfgang Wochner kommen nun auch Erfolge in nationalen und internationalen Bewerben ins Flachland. Der 34-Jährige hat erst kürzlich bei den World Cup Series in St. Johann im Pongau den 9. Platz bei den Staatsmeisterschaften belegt. „Beim Zielspringen war ich der beste Österreicher“, betont Wochner stolz.
Die Leidenschaft zum Fallschirmspringen gehört seit seiner Jugend zu Wochners Leben. Mit 16 hat der gebürtige Niederösterreicher seinen ersten Tandemsprung absolviert: „Ich hab den Fallschirmspringerschein gemacht, bevor ich den Führerschein hatte.“
Beim Bundesheer ist Wochner dann professionell in seine Passion eingetaucht. Sieben Jahre lang war er im Leistungssportzentrum des Heeres ein äußerst erfolgreicher Fallschirmspringer. Aber auch nach seiner Bundesheer-Karriere will der jetzige Versicherungskaufmann bei der ÖBV nicht aufs Springen verzichten: „Das ist wie mein zweites Herz.“ In seinem „ersten“ Herz nimmt die Familie allerdings den größten Raum ein, betont der dreifache Vater.
Was ihn an Para-Ski so fasziniert? „Wenn man vom Flugzeug oder Hubschrauber in freiem Fall rausspringt, das ist ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit“, schwärmt Wochner und ideal sei die Kombination mit einem Leistungssport, „weil man sich da selbst beweisen kann.“
Para-Ski hat sich aus der Bergrettung entwickelt. Als noch keine geeigneten Hubschrauber zur Verfügung standen, sprangen Bergretter mit Fallschirmen aus Flugzeugen ab und fuhren mit Skiern zur Unfallstelle.
Sekunden und Zentimeter sind auch beim Para-Ski als Leistungssport gefragt, das seit 1987 olympische Disziplin ist. Kombiniert wird Riesentorlauf mit Fallschirm-Zielspringen, bei dem es gilt, auf maximal 50 Zentimeter genau zu treffen.
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