Jetzt ist schon wieder was passiert. Nach Kriminalfällen am Neusiedler See und im Blaufränkischland ermitteln Hobby-Detektive nun auf einer Zugfahrt. Genauer gesagt auf der Pannoniabahn zwischen Neusiedl am See und Eisenstadt. Hier kann ab sofort die erste „Bahn-Detektiv-Tour“ Österreichs gespielt werden.
Dabei handelt es sich um den neuesten Fall der Parndorferin Nina Meran. Die 29-jährige Volksschullehrerin erfindet in ihrer Freizeit Escape-Spiele – die „Spurensuche im Pannoniaexpress“ ist ihr bisher komplexestes Rätsel geworden. Fünf Monate lang hat sie daran getüftelt; es sei auch viel Abstimmung mit dem Kooperationspartner ÖBB nötig gewesen, erzählt Meran dem KURIER.
Rätselpackage
„Die Detektive bekommen ein Rätselpackage mit einem Spielplan, verschiedene Materialien zum Lösen und starten ihre Tour am Bahnhof Neusiedl am See. Bis die Tour am Zielbahnhof Eisenstadt mit dem hoffentlich gelösten Kriminalfall endet, hat man noch die eine oder andere Station bei den Bahnhöfen an der Strecke“, gibt die Erfinderin einen Einblick in den Spielablauf. Wo Zwischenstopps eingelegt werden, erfahren die Detektive erst während der Fahrt. Verschiedensten kleinen Hinweis muss nachgegangen werden, nach und nach kommt man der Lösung des Rätsels näher.
„Bis die Tour endet, hat man die eine oder andere Station bei den Bahnhöfen auf der Strecke“
von Nina Meran, Rätselerfinderin
Zur Handlung des Spiels sei verraten: Sie ist familienfreundlich, dreht sich nicht um ein Gewaltverbrechen, sondern um Graffiti. „Im Spiel geht es um Vandalismus und wie man den Tätern auf die Schliche kommt – verpackt in eine Geschichte, die die Hintergründe beleuchtet und in der die Charaktere ihre Lehren ziehen“, erzählt Nina Meran. Die Strecke von Neusiedl nach Eisenstadt mit ihrer weitläufigen Aussicht auf den Neusiedler See eignet sich perfekt für ihr Rätselspiel, findet die Parndorferin.
Alle fünf Sinne
Bei der Aufklärung des Falles kommen, wie bei ihren Spielen üblich, wieder alle fünf Sinne zum Einsatz. Hat man alle Hinweise richtig gedeutet, kann der Fall am Zielbahnhof in Eisenstadt aufgeklärt werden. Im Anschluss bleibt Zeit für eine Sightseeingtour in der Landeshauptstadt, bevor man mit dem Zug wieder zurück nach Neusiedl am See fährt. Rund drei Stunden sollten für den Krimi im Pannonia-Express eingeplant werden. Das Rätsel eignet sich für zwei bis sechs Mitspielende und kostet, je nach Gruppengröße, zwischen 45 und 75 Euro – wobei es zehn Prozent Rabatt für Klimaticket- oder Vorteilscard-Besitzer gibt.
Entkommen: Bei Escape-Spielen handelt es sich meistens um Gruppenspiele, bei denen es gilt, innerhalb einer gewissen Zeit Rätsel zu lösen, um einen Ort verlassen zu können, an dem man „gefangen“ ist.
Lake’s Escape: Die Volksschullehrerin Nina Meran hat im Jahr 2020 während der Corona-Pandemie begonnen, Escape Spiele im Freien zu konzipieren.
Erste Erfolge: Das Rätsel in Podersdorf und die „History Escape Tour“ auf dem Neusiedler-See-Radweg wurden bereits zu Erfolgen.
Große Auswahl: Acht Rätsel können mittlerweile auf lakesescape.at gebucht werden.
Was die Detektive am Ende des Rätsels übrigens auch erfahren: Wie viel CO2 sie mit der Zugfahrt eingespart haben. Die ÖBB wollen mit der Kooperation mit „Lake’s Escape“ auf „neue, nachhaltige und klimafreundliche Arten der Freizeitbeschäftigung“ aufmerksam machen. „Die ÖBB sind im Sommer an uns herangetreten, dass sie mit uns etwas machen wollen. Es war spannend, einen Einblick in das Unternehmen zu bekommen“, erzählt Nina Meran, die für ihre Rätsel schon mit dem burgenländischen Innovationspreis ausgezeichnet worden ist.
Die Hobby-Detektive bekommen eine Rätselbox und brauchen alle fünf Sinne, um den Fall zu lösen.
Neben der „Spurensuche im Pannoniaexpress“ hat die kreative Nordburgenländerin noch einen weiteren neuen Kriminalfall ausgeheckt: Am nächsten Wochenende (6. und 7. Mai) feiert die erste Escape-Tour am Neufelder See Premiere. Der Titel: „Taucher verschollen im See“. Dabei hat Nina Meran mit dem Tourismusverband Mittelburgenland-Rosalia zusammengearbeitet. Detektive können sich auf lakesescape.at jederzeit in den Dienst stellen.
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