"Mittelsmänner" vor Gericht

Weil sie im Mai dieses Jahres verdeckten Ermittlern im Burgenland zweieinhalb Kilogramm
Kokain verkauft haben sollen, sind jetzt in Eisenstadt zwei mutmaßliche Drogenhändler vor Gericht gestanden. Der Staatsanwalt warf einem der Männer vor, den Fahndern auch die Lieferung weiterer 2,5 Kilo angeboten zu haben.
Die Angeklagten aus der Slowakei bekannten sich teilweise schuldig, beteuerten jedoch, nur Mittelsmänner zu sein.
Vor Gericht erzählten sowohl der 37-jährige Hauptangeklagte als auch sein 42-jähriger Komplize, dass sie wegen finanzieller Schwierigkeiten auf das Geschäft eingegangen seien. Ein Freund aus Österreich habe Druck gemacht, dass er sich mit den beiden Personen – die sich später als Fahnder entpuppten – treffen sollte.
Beim Skifahren in der Tatra habe er im Winter einen gewissen „Sergej“ kennengelernt, der ihm angesichts seiner finanziellen Schwierigkeiten mit 10.000 Euro aushalf. Doch schon einen Monat später wollte „Sergej“ das Geld zurück. Schließlich sollte der 37-Jährige als Gegenleistung einen Kontakt zu dem österreichischen Bekannten herstellen. Der Österreicher habe schon länger signalisiert, an Drogen interessiert zu sein. Als er sich am 8. Mai mit den Ermittlern in Neusiedl am See traf, um das Kokain gegen 125.000 Euro Bargeld zu tauschen, habe er gedacht, „Sergej“ werde ebenfalls kommen. Doch der tauchte nicht auf. Nach der Übergabe wurde der 37-Jährige festgenommen. Auch der 42-jährige Mitangeklagte wurde geschnappt.
Staatsanwalt Christian Petö zog in Zweifel, dass es den mysteriösen „Sergej“ überhaupt gab. Die Verteidigung hingegen präsentierte dem Gericht das Bild von dessen litauischem Ausweis.
Der Prozess wurde auf 17. Oktober vertagt, dann sollen die verdeckten Ermittler befragt werden.
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