Mit Elektroauto gleiten, statt rasen

Ein Mann und eine Frau stehen vor einem Elektroauto mit dem Slogan „Eisenstadt mobilisiert“.
Der Eisenstädter Rudolf Machtinger fährt ein E-Auto, legte damit bereits 2500 Kilometer zurück und ist „vollauf“ zufrieden.

Wenn Rudolf Machtinger mit seinem Auto losfährt, hört man – nichts. Denn der Finanzberater aus Eisenstadt fährt ein Elektroauto, einen Renault Fluence Z.E. Seit März haben er und seine Frau bereits rund 2500 Kilometer zurückgelegt – beruflich und privat – und sind "vollauf" zufrieden. "Oberpullendorf hin und zurück, mit vier Personen, Licht und Klimaanlage ist überhaupt kein Problem", schildert Rudolf Machtinger seine Erfahrungen. Berge sind kein Hindernis, ganz im Gegenteil: "Beim bergab fahren speis ich ja wieder ein." Bis zu 160 Kilometer schaffe sein E-Auto auf einmal. Rasen ist allerdings passé: "Rund 140 km/h, mehr geht er nicht. Dafür hab ich mir schon einige Strafzettel erspart."

Apropos Sparen: Die Machtingers brauchen bei ihrem neuen Auto keinen Ölwechsel, kaum Serviceleistu ngen, zahlen keine motorbezogene Versicherungssteuer, ersparen sich pro Jahr rund 1300 Euro Spritkosten und können in der Parkzone gratis parken. Strom getankt wird zuhause "zum Null-Tarif", wie Rudolf Machtinger meint, auf dem Haus der Familie befindet sich eine Photovoltaikanlage.

"In zehn Jahren hab ich mir ein neues Auto erspart", hat sich Machtinger ausgerechnet. Der Renault hat ihn mit rund 27.500 Euro ein wenig mehr als ein vergleichbarer, mit Sprit betriebener gekostet.

Einige Nachteile gibt es bei allen Vorteilen doch: Für Langstrecken sind E-Autos nicht so geeignet. "Und ein großes Manko sind noch öffentliche Ladestationen", kritisiert Machtinger, allerdings könne er sein Auto mit einem Spezialkabel an jeder Steckdose aufladen.

In Eisenstadt gibt es derzeit eine einzige Ladestation für Elektroautos, und zwar bei der Bewag. Am Domplatz sei eine geplant, verspricht Bewag-Vorstand Leopold Buchmayer.

Gerhard Skrbetz, Verkaufsleiter von Renault-Koinegg in Eisenstadt, hat heuer bereits 12 Elektroautos an den Mann bzw. die Frau gebracht. "Das sind nicht nur Freaks, sondern auch Leute, die das ganz pragmatisch sehen", erläutert Skrbetz, "bei den derzeitigen Spritpreisen – und das wird sicher nicht besser – sind Elektroautos auch für Pendler interessant." Im speziellen auch für Firmen, die können im Rahmen der Modellregion (siehe Zusatzbericht) nämlich um Förderungen ansuchen.

Während E-Autos noch ein Minderheitenprogramm sind, werden E-Fahrräder von den Bürgern "extrem gut angenommen", zieht Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner eine zufriedene Zwischenbilanz der Modellregion. Elektroantrieb für Vier Räder soll aber von der Stadtverwaltung stärker genutzt werden: "Wir testen E-Autos für den Bauhof und überlegen, einen Teil der City-Taxis auf Elektroantrieb umzustellen."

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