Mäusebussard angeschossen: Ermittlungen

Schattendorf.Als ein Spaziergänger auf einem Feld in Schattendorf (Bezirk Mattersburg) vor wenigen Tagen einen verletzten Mäusebussard fand, habe noch alles auf einen Routinefall hingedeutet. Doch nach Durchführung eines Röntgens stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen Kriminalfall handelt: Der geschützte Mäusebussard wurde angeschossen. Mitarbeiter der Tierschutzorganisation Vier Pfoten erstatteten Anzeige. Es wird ermittelt.
Der Mäusebussard, für den eine ganzjährige Schonzeit gilt, wurde zur Untersuchung auf die Veterinärmedizinische Uniklinik Wien gebracht. "In einem Unterarmknochen stecken kleine Schrotsplitter, die nicht herausoperiert werden können. Der Vogel hat deshalb erhöhte Bleiwerte im Blut und wird gegen diese Vergiftung behandelt", erklärt Vogelexpertin Brigitte Kopetzky von Vier Pfoten.
Nach seinem "Spitalsaufenthalt" befindet sich der Mäusebussard nun in der Eulen- und Greifvogelstation (EGS) Haringsee (NÖ). "Dem Vogel geht es den Umständen entsprechend", sagt EGS-Leiter Hans Frey. Ob der Mäusebussard zu einem Dauerpatienten wird, könne er derzeit noch nicht sagen.
Immer wieder komme es vor, dass geschützte Vögel angeschossen bzw. vergiftet werden. "Angeschossene oder vergiftete Greifvögel sind vor allem in Ostösterreich ein latentes Problem", bestätigt Karl Frauenberger vom Referat Umweltkriminalität des Bundeskriminalamtes. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, einen Täter auszuforschen sei oft nicht möglich. "Meist mangelt es an Spuren, Zeugen oder an Hinweisen", sagt der Ermittler. Dennoch gebe es Erfolge: Im Falle eines Seeadlers in NÖ konnte im Vorjahr aufgrund von Zeugen der Täter ausgeforscht werden.
Schattendorf.Der Mäusebussard muss wegen Bleivergiftung behandelt werden
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